Wie stehst Du zur Jagd?

Guten Morgen Julia,
vielen Dank für Deine Frage, die ich gern beantworte.
Die Diskussion um traditionelle Jagdpraktiken, insbesondere die Hobbyjagd, hat in den letzten Jahren an Intensität gewonnen. Kritiker argumentieren, dass diese Formen der Jagd ethische Grundsätze verletzen und das ökologische Gleichgewicht gefährden. Während viele Hobbyjäger glauben, durch ihre Aktivitäten zur Naturpflege beizutragen, führt die Realität oft zu einem anderen Bild: Ein schneller, schmerzhafter Tod für viele Wildtiere wird lediglich durch die mangelhafte Treffsicherheit vieler Jäger verhindert. Zudem bleibt der Nachweis der Jagdfähigkeit nach dem Erwerb des Jagdscheins oft aus, was zu weiteren Problemen führt.
Wildtiere sind nicht nur faszinierende Geschöpfe, sie spielen auch eine entscheidende Rolle in unseren Ökosystemen. Ihre Präsenz trägt zur Biodiversität und letztlich zum Klimaschutz bei. Dennoch bedrohen Lebensraumzerstörung und unethische Jagdmethoden zahlreiche Arten. Die Tierschutzpartei fordert deshalb eine umfassende Reform des Jagdrechts, um sowohl das Wohlergehen der Tiere als auch das Gleichgewicht in der Natur zu wahren. Ein wichtiger Schritt in diese Richtung ist die Abschaffung der Hobbyjagd, die häufig auf Trophäensammeln und Unterhaltung abzielt und damit ethisch und ökologisch bedenklich ist.
Stattdessen plädieren auch ich für ein wissenschaftlich fundiertes Wildtiermanagement, das nicht-tödliche Methoden in den Vordergrund stellt. Dies könnte dazu beitragen, Populationen auf natürliche Weise zu regulieren, ohne den Tieren unnötiges Leid zuzufügen. Grausame Jagdmethoden wie Drück- oder Treibjagden, Baujagd, Fallenjagd sowie der Einsatz von Totschlagfallen müssen strikt verboten werden, da sie erhebliche Schmerzen und Leiden verursachen.
Ebenso müssen Schliefenanlagen, in denen Jagdhunde auf das Hetzen von Wildtieren trainiert werden, konsequent abgeschafft werden. Diese Praktiken fördern nicht nur systematisches Tierleid, sondern stehen auch in direktem Widerspruch zu den ethischen Grundsätzen des Tierschutzes. Langfristig streben wir eine völlige Abschaffung aller Jagdformen an, unabhängig von der Methode. Auch sogenannte „schonende“ Praktiken können die Würde und den Schutz von Wildtieren nicht gewährleisten.
Ziel sollte sein, ein umfassendes Wildtiermanagement zu etablieren, das Wildtieren ihr Recht auf ein Leben ohne menschliche Verfolgung und Ausbeutung garantiert.