Portrait von Ute Vogt
Ute Vogt
SPD
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Ute Vogt zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Mathilda S. •

Frage an Ute Vogt von Mathilda S. bezüglich Umwelt

Sehr geehrte Frau Vogt,

wir arbeiten im Moment in der Schule an einem Referat in welchem es in unserem Fall um „Tierschutzpolitik“ geht. Da wir beim Wahlprogramm der SPD keine Informationen zu unserem Thema fanden stellen wir nun ihnen die Frage: Was will die SPD gegen Tierversuche unternehmen?
Wir würden uns über eine Antwort freuen.

Mit freundlichen Grüßen

Mathilda und Michelle

Portrait von Ute Vogt
Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau S.,
liebe Mathilda und Michelle,

danke für Ihre Frage.

Wir streben einen vollständigen Verzicht auf Tierversuche an. Versuche an Menschenaffen wollen wir grundsätzlich verbieten. Deshalb werden wir uns für eine zeitnahe Novellierung des Tierschutzrechts einsetzen.

Wir wollen Tierversuche daher soweit wie möglich abschaffen. Allerdings sind sie beispielsweise in der Krebsforschung für die Erforschung neuer Behandlungsmethoden weiterhin nicht zu ersetzen. Die Anzahl der Tierversuche muss reduziert werden und zwar immer da, wo es wissenschaftlich geprüfte Alternativmethoden gibt, um Forschungsfragen zu klären oder die Gefährlichkeit von Stoffen für den Menschen zu bewerten. Dort wo Tierversuche noch unabdingbar sind, sollen sie verbessert werden. Solange es jedoch keine Alternative gibt, um den Nutzen und das Risiko etwa eines neuen notwendigen Medikamentes für den Menschen zu bewerten, muss ein Test an Tieren im Einzelfall möglich bleiben.

Wir unterstützen das sogenannte 3-R-Prinzip (Replace, Reduce, Refine; zu Deutsch: Vermeiden, Verringern, Verbessern). Wir wollen alternative Forschungsmethoden fördern, die ohne oder mit weniger Tieren auskommen bzw. weniger schmerzhafte Verfahren beinhalten. In dieser Legislaturperiode wurde deshalb die personelle und finanzielle Ausstattung der Zentralstelle zur Erfassung und Bewertung von Ersatz- und Ergänzungsmethoden zum Tierversuch gestärkt. Auch konnte im Herbst 2015 das Deutsche Zentrum zum Schutz von Versuchstieren eröffnet werden. Dieses wollen wir auch künftig fördern. Es besteht allerdings nach wie vor großen Handlungs- und Forschungsbedarf für die Entwicklung von Alternativmethoden. Dies wird auch künftig durch adäquate Förderung garantiert werden müssen. Dafür setzen wir uns ein.

Wir unterstützen die Erstellung eines bundesweit einheitlichen Handbuchs mit standardisierten Prüfregeln, das es erleichtert, die im Tierschutzgesetz vorgegebenen Normen einzuhalten und eine Nutzen-Schaden-Abwägung möglichst objektiv einzuhalten.

Wir wollen ein modernes Tierschutzgesetz schaffen, das die Würde und das Wohlergehen der Tiere schützt. Das Tierschutzgesetz muss in zahlreichen Punkten geändert werden. Die notwenige Reform wurde in dieser Legislaturperiode leider von CDU und CSU blockiert.

Herzliche Grüße
Ute Vogt