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Frage von Karolina B. •

Frage an Ute Vogt von Karolina B. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Sehr geehrte Frau Vogt,

als Studentin stelle ich mir natürlich folgende Frage:

Wie schnell möchte die SPD nach einem eventuellen Wahlsieg, ihren Wahlprogrammpunkt "Abschaffung der Studiengebühren" durchsetzen? Schließlich werden die ersten Gebühren schon ab dem Sommersemester 2007 fällig.

Weiterhin würde mich interessieren, auf welchem Wege ihre Partei die weitere Finanzierung der Hochschulen alternativ zu einem Studiengebührenmodell gewährleisten möchte, bzw. in welchen Bereichen gegebenenfalls gekürzt werden soll.

Muss ich als Studentin befürchten, dass meine Universität in nächster Zeit noch weniger Zuschüsse erhalten wird und die Lehre sowie die Ausstattung der Hochschule darunter zu leiden hat?

Werden in Zukunft nur die sogenannten "Eliteuniversitäten" eine ausreichende Förderung erhalten?

Ich bedanke mich schon im Voraus für die Beantwortung meiner Fragen!

Mit freundlichen Grüßen

Karolina Bräuer

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Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau Bräuer,
vielen Dank für Ihre Frage.
Wir wollen die Studiengebühren gar nicht erst einführen. Da sie von der CDU-Landesregierung zum Sommersemester 2007 beschlossen wurden, bleibt nach der Landtagswahl am 26. März genug Zeit, diesen Beschluss zurückzunehmen.
Ich glaube nicht, dass Hochschulen durch die Einführung von Studiengebühren mehr Geld zur Verfügung hätten. 40 Prozent des Volumens wären alleine durch Kosten zur Verwaltung der Studiengebühren verplant.
Die Erfahrung weltweit zeigt, dass es sich kein Finanzminister gefallen ließ, das die Hochschulen über zusätzliches Geld durch die Studiengebühren verfügen und zugleich den ungeschmälerten und inflationsangepassten Staatszuschuss in bisheriger Höhe bekommen.
Mindestens genauso wichtig wie die Finanzausstattung der Hochschulen ist es, dass die internationale Erfahrung auch zeigt, dass insbesondere Frauen und junge Menschen aus sogenannten Mittelschichtfamilien durch Studiengebühren vom Studium abgeschreckt werden.
Die Spitzenforschung zu fördern halte ich für richtig und wichtig, auch um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können. Klar ist jedoch auch, dass das Konzept der Eliteuniversitäten nicht zur Vernachlässigung der breiten Wissenschaftslandschaft führen darf, weil sich die Spitze damit ihrer Grundlage beraubte.
Herzliche Grüße
Ute Vogt