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Ute Vogt
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Frage von Karin M. •

Frage an Ute Vogt von Karin M. bezüglich Verkehr

Sehr geehrte Frau Vogt,
ich sehe sehr wohl Interessenskonflikte in von Ihnen gemachten Aussagen unseren badischen Flughafen-Streit betreffend. Wie können Sie sich für Passagierflüge in LAHR stark machen, wo mit einer solchen Entscheidung beide, Söllingen und Lahr, die Luft ausgehen wird und SIEGER wieder einmal Stuttgart sein wird, weil beide sterben werden.
Was muss jetzt ein florierender Baden Airpark zugunsten INDUSTRIE-Interessen kaputt gemacht werden, wo im neuen Terminal der EUROPA-Park groß und bunt damit wirbt, dass man ihn in NUR einer dreiviertel Stunde erreicht?
Dennoch freundliche Grüße
Karin Mäule und Ulla Meyer

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Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau Mäule, sehr geehrte Frau Meyer,
vielen Dank für Ihre Frage zum Flughafen Lahr.
Die SPD-Fraktion im Landtag in Stuttgart fordert seit über 6 Jahren von der Landesregierung immer wieder, umgehend eine umfassende Luftverkehrskonzeption unter Einbeziehung aller Flughäfen und Verkehrslandeplätze im Land sowie unter Berücksichtigung der Flughäfen in Grenznähe zu Baden-Württemberg zu erarbeiten und dem Landtag vorzulegen. Gerade letzte Woche wurde dieser Auftrag an die Landesregierung erneuert.
Ein Beispiel zum Thema Konkurrenz: Der Flughafen Frankfurt hat einen Anteil von 65 Prozent am Flughafen Hahn erworben. Dadurch hat Frankfurt die Möglichkeit gewonnen, neben dem "hochpreisigen" Linienverkehr am Heimatstandort auch Kapazitäten für Billigflieger und vermehrte Frachtflüge anbieten zu können. Der Flughafen Hahn hat davon deutlich profitiert und in den letzten 5 Jahren sein Passagieraufkommen verzehnfachen können. Die Parallele für das Engagement der Flughafen Stuttgart GmbH als größter Anteilseigner am Baden-Airport liegt auf der Hand. Da Stuttgart bereits kurz vor dem Erreichen der eigenen Kapazitätsgrenze steht, bietet das Engagement beim Baden-Airport und eine zukünftige Arbeitsteilung zwischen diesen beiden Standorten große Entwicklungschancen für beide Standorte und die nachhaltige Absicherung des Standortes Söllingen.
Wenn Lahr den Status eines Sonderflughafens zugestanden bekommt und mit dem sich abzeichnenden Engagement der Firma Babcock & Brown auch am Standort Söllingen sind Befürchtungen, beide Standorte könnten sich gegenseitig ernsthaft Konkurrenz machen, zerstreut.
Ich gehe davon aus, dass die Menschen in Zukunft mehr fliegen wollen und mehr fliegen werden als in den letzten Jahren. Das heißt, der Flugverkehr wird zunehmen, ob uns das gefällt oder nicht. Deshalb sehe ich keinen Automatismus, dass die Investitionen in Söllingen in den Sand gesetzt sind, falls Lahr eine eingeschränkte Personenfluglizenz bekommen sollte. Ich sehe vielmehr umgekehrt die Gefahr, dass wenn Lahr keine eingeschränkte Passagierlizenz erteilt wird, die Folge sein könnte, dass sich die Betreibergesellschaft eine uneingeschränkte Lizenz vor Gericht erstreitet. Bei Verhandlungen über die Erteilung einer eingeschränkten Lizenz gibt es mehr Handlungsspielraum zur Einbeziehung der Interessen Söllingens.
Die größere Herausforderung, als angesichts steigender Fluggastzahlen den wirtschaftlichen Betrieb der Flughäfen zu gewährleisten, sehe ich in darin, dass der Flugverkehr analog der Wärme- oder der Stromerzeugung in Zukunft umweltfreundlicher wird. Das kann die Politik nicht beschließen, aber die Politik, auch die Landespolitik, kann entsprechende Weichen stellen und unternehmerische Initiativen unterstützen - wenn sie nur will. Ich will.
Herzliche Grüße
Ute Vogt