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Frage von Jochen R. •

Frage an Ute Vogt von Jochen R. bezüglich Verkehr

Sehr geehrte Frau Vogt,

da in Stuttgart gerade das Großprojekt Stuttgart 21 realisiert wird, bzw. realisiert werden soll, frage ich mich wie dies mit der momenaten Finanzlage von Bund aber auch des Landes Baden-Württemberg vereinbar sein soll. Zwar bringt die NBS Stuttgart-Ulm tatsächlich Fahrtzeitverkürzungen, doch von der Tieferlegung des Stuttgarter Banhofes profitieren die Bürger Stuttgarts nicht. Nicht umsonst regt sich großer Widerstand gegen das Prestigeprojekt, welches deshalb inzwischen von einem Großteil der Stuttgarter entschieden abgelehnt wird. Zwar würden die zur Verfügung gestellten Gelder unter Umständen sonst in andere Bahnprojekte fließen, doch dort wird das Geld auch dringender benötigt, da hier in Stuttgart die vorteilhafte NBS auch mit dem Erhalt des Kopfbahnhofes realisiert werden kann - und das zu einem deutlich niedrigerem Preis, da der Kopfbahnhof in diesem Falle nur saniert werden muss. Ausserdem ist, sollte S21 in seiner jetzigen Form realisiert werden, von deutlichen Kostensteigerungen auszugehen, so hat beispielweise der Bundesrechnungshof (dem eine gewisse Kompetenz und Unabhängigkeit unterstellt werden kann) Kosten in Höhe von mindestens 5,3 Milliarden errechnet. Und für etwaige Mehrkosten existiert noch keine Kostenvereinbarung.

Mit freundlichen Grüßen
Jochen Rudloff

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Rudloff,

vielen Dank für Ihre Anfrage zum Zukunftsprojekt Stuttgart 21.

Der Großteil der Kosten des Projektes wird von der Bahn selbst getragen. Nur ein geringer Teil wird vom Bund, ein noch geringerer von der Stadt getragen. Das Modell K21, das im Übrigen auch in die Milliarden ginge und bei dem ebenfalls von erheblichen Kostensteigerungen auszugehen wäre, bietet im Kosten-Nutzen-Verhältnis bei weitem nicht so viel wie Stuttgart 21.

Es geht nicht nur um die Neubaustrecke und die Tieferlegung des Bahnhofs. Letzteres ist als Baustein nötig, um die Streckenführungen zu verbessern und dies vor allem - hier der Nutzen für die Stuttgarter und die Region Stuttgart - eine Art Ringschluss um Stuttgart herum zu schaffen, der weitaus tragfähiger sein wird, als es bis jetzt der Fall ist. In 20 Jahren sind die Autobahnen noch dichter als heute - ein Umsteigen der Bevölkerung auf die Schiene wird automatisch (und zum Glück) zwangsläufig zunehmen.

Der Hauptnutzen aber für die Stuttgarter ist ein neues Stadtgebiet statt der bisherigen Gleisfläche. Hier wird die Bürgerbeteiligung fulminant wichtig sein - was wollen wir dort? In welcher Mischung? Eine Riesenchance unter anderem für Wohnungsbau. Leider gehen diese Gedanken in der weiter anhaltenden Diskussion um die Grundfrage verloren. Nur sind in der Frage, ob das Projekt umgesetzt wird, die Würfel schon gefallen. Jetzt gilt es, die neue Situation ins Auge zu fassen.

Herzliche Grüße

Ute Vogt