Frage an Ute Koczy von Brigitte V. bezüglich Kultur
Hallo Frau Koczy !
Was gedenken Sie und Ihre Partei für den Erhalt von kunst und kultur zu unternehmen? Wie sichern Sie die Existenz von Museen und Theatern ,Bibliotheken ,Jugendmusikschulen , Musikhochschulen verläßlich...
Der deutsche Film erhält vom Bund Unterstützung...wo bleiben Kunst und kultur, für die die deutsche Nation immer noch weltweit Anerkennung und Bewunderung erhält und sich neidlos darstellen darf ?
mit freundlichem Gruß...und mit Spannung Ihre Antwort erwartend
Sehr geehrte Frau Vorwerk,
vielen Dank für Ihre Anfrage, die ich Ihnen gerne beantworte:
Was gedenken Sie und Ihre Partei für den Erhalt von Kunst und Kultur zu unternehmen? Wie sichern Sie die Existenz von Museen und Theatern ,Bibliotheken ,Jugendmusikschulen , Musikhochschulen verlässlich...
Unsere kulturelle Vielfalt kann nur bestehen bleiben, wenn sich alle Menschen unserer Gesellschaft mit Kulturangeboten identifizieren können. Mehr Teilhabe- und Beteiligungsformate für möglichst viele gesellschaftliche Gruppen ist uns daher ein großes Anliegen. Darunter verstehen wir beispielsweise programmatische Angebote für Kinder und Jugendliche, für Menschen mit Migrationshintergrund oder Ermäßigungsmodelle für Menschen mit geringem Einkommen.
Bündnis 90/ Die Grünen wollen eine lebendige, lernfähige Gesellschaft mit einer starken kulturellen Infrastruktur für die kulturelle Teilhabe aller. Die Gemeinden und Kommunen tragen dabei die Hauptlast eines vielfältigen und dezentralen Angebotes und das meist als „freiwillige Leistung“. Die Bewahrung und Weiterentwicklung unserer kulturellen Vielfalt steht und fällt mit einer ausreichenden finanziellen Ausstattung. Wir wollen die Kommunen bei der Kulturförderung vor Ort entlasten. Wir Grünen stehen mit unseren Steuerreformen für eine gerechte Umverteilung zugunsten der Finanzierung unseres Gemeinwesens. Die Mehreinnahmen durch die grüne Reform der Erbschaftsteuer sind eine große Chance auch für die Kultur. Als GRÜNE kämpfen wir in Bund, Ländern und Kommunen gemeinsam dafür, dass sie genutzt wird.
Der deutsche Film erhält vom Bund Unterstützung...wo bleiben Kunst und Kultur, für die die deutsche Nation immer noch weltweit Anerkennung und Bewunderung erhält und sich neidlos darstellen darf ?
Ihre Frage hinsichtlich der Förderpolitik des Bundes steht für uns im Zentrum. Bei der Vergabe öffentlicher Mittel muss auf die Lohngleichheit ebenso geachtet werden wie auf eine paritätische Geschlechterverteilung - soweit dies mit künstlerischen Vorgaben vereinbar ist. Wir setzen uns ein für eine Ausstellungszahlung an bildende Künstlerinnen und Künstler sowie Fotografinnen und Fotografen im öffentlich geförderten Raum und unterstützen weiterhin die Fonds und Projekte unter dem Dach der Kulturstiftung des Bundes, für deren bessere Ausstattung wir uns auch schon bisher stark gemacht haben.
Ganz konkret wollen wir die Bundeskulturförderung reformieren.
Unsere Bundestagsfraktion hat in ihren Antrag „Transparente Kriterien und verbindliche Rahmenbedingungen schaffen für die Bundesförderung von kulturellen Institutionen und Projekten“ wichtige Voraussetzungen formuliert zur Umsetzung eines Kulturentwicklungsplans des Bundes: Für mehr Transparenz sorgen soll ein Kriterienkatalog, der Regeln für eine fairere Förderpraxis festlegt. Dieser beinhaltet unter anderem, dass bei vom Bund geförderten Kultureinrichtungen und -projekten Teilhabemöglichkeiten für eine möglichst breite Öffentlichkeit gewährleistet sein sollten, alle künstlerischen Sparten und Ausdrucksformen Berücksichtigung finden und Künstlerinnen und Künstler angemessen bezahlt werden. Neben einer regelmäßigen Evaluation aller Förderobjekte soll zukünftig auch wirtschaftlich begründet werden, ob und in welcher Höhe diese eine verstetigte staatliche Finanzierung des Betriebs überhaupt benötigen. Außerdem soll eine Fachjury, die mit Expertinnen und Experten aus den Kunst- und Kulturbranchen besetzt ist, den Beauftragten für Kultur und Medien sowie den Haushalts- und Kulturausschuss bei Förderentscheidungen beraten.
Mit freundlichen Grüßen
Ute Koczy MdB