Sehr geehrte Volksvertreter rin, wann endlich verbieten sie die Anbindehaltung von Kühen?
Wo bleibt in ihrer Partei das Thema Tierwohl Nummer 4?
Sehr geehrte Frau L.,
vielen Dank für Ihr Mail.
Der tiergerechte Umbau der Nutztierhaltung steht ganz oben auf der Agenda der bayerischen Landwirtschaftspolitik. Unsere Leitlinie dabei ist, dass „mehr Tierwohl statt mehr Tiere“ für viele Höfe das Motto der Zukunft sein soll. Es ist deshalb das erklärte Ziel unserer Landwirtschaftspolitik, bei den Milchviehbetrieben so schnell wie möglich den Ausstieg aus der ganzjährigen Anbindehaltung zu erreichen.
Das soll u.a. durch eine verbesserte Förderung von Laufställen erreicht werden. Um landwirtschaftliche Betriebe auf dem Weg aus der Anbindehaltung zu unterstützen, soll darüber hinaus im Rahmen einer Beratungsoffensive auf alle Höfe mit Anbindehaltung zugegangen werden. Ziel ist es, mit einer Investitionsförderung den Umbau zu unterstützen oder Möglichkeiten zur Umnutzung der Betriebsgebäude sowie zur Diversifizierung aufzuzeigen.
Freistaat will ein eigenes Tierwohlprogramm auflegen
Zudem wird Bayern 2022 mit dem Bayerischen Tierwohlprogramm „BayProTier“ für Schweine und Mastrinder starten. Damit will das Landwirtschaftsministerium die Ziele „mehr Platz pro Tier, mehr Tiere auf Stroh, mehr Außenklimareize beziehungsweise mehr Auslauf“ erfüllen. Dafür sind jährlich bis zu 50 Millionen Euro vorgesehen.
Um das Tierwohl zu fördern, hat das bayerische Landwirtschaftsministerium auch den "Bayerischen Nutztierwohl-Preis" ins Leben gerufen, der im Sommer 2021 bereits zum achten Mal vergeben wurde. Prämiert werden technische beziehungsweise bauliche Lösungen oder Managementmaßnahmen zur Verbesserung des Tierwohls in der bayerischen Landwirtschaft. Dabei steht die Nachhaltigkeit, Praxisgerechtheit und Übertragbarkeit der vorgestellten Maßnahmen auf andere landwirtschaftliche Betriebe mit Nutztierhaltung im Vordergrund.
Ich hoffe, Ihnen mit diesen Informationen weitergeholfen zu haben.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Ute Eiling-Hütig
Mitglied des Bayerischen Landtags