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Ute Berg
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Frage von Patrick A. •

Frage an Ute Berg von Patrick A. bezüglich Recht

Sehr geehrte Frau Berg,

ich würde gerne Ihren Standpunkt zu der Verschärfung des Waffengesetzes und des Verbots von Paintball erfahren.

Zu meiner Person, ich bin 26 Jahre alt, komme aus dem Kreis Paderborn, habe einen sehr guten Job als Kundenbetreuer in deinem Medienkonzern und spiele seit mittlerweile ca. 3 Jahren regelmäßig, mindestens 4 mal im Monat Paintball in einer genehmigten Paintballhalle.

Für mich hat der Paintballsport, wenn er professionell und legal ausgeübt wird nichts verwerfliches. Leider wird die Paintballgemeinde momentan von der Presse und einigen Politkern extrem ins Abseits befördert.

Paintball ist ein Teamsport, in dem es sicherlich nicht darum geht, Tötungsabsichten darzustellen, sondern viel mehr darum, durch schnelle Bewegungen, taktische Absprachen und Teamgeist, auf die andere Seite des Spielfeldes zu kommen und dort eine Fahne zu erobern. Zudem sieht ein professioneller Paintball Markierer auch nicht wie eine scharfe Waffe aus.

Natürlich schießen wir mit zugelassenen Paintballmarkierern und mit Farbe gefüllten Gelantinekugeln aufeinander, aber keiner der Paintballspieler sieht dies als Tötungsabsicht. Dieses Spiel kann eher mit Völkerball, was wir ja früher auch alle in der Schule gespielt haben, verglichen werden, nur das es beim Paintball nicht in erster Linie darum geht, seine Gegenspieler zu markieren und aus dem Spiel zu nehmen.

Warum wird die Diskussion momentan so auf das Thema Paintball gelenkt? Meines Wissens hat der Amokläufer von Winneden nachweislich nicht Paintball gespielt, genausowenig wie alle anderen Amokläufer.

Warum ist es immer noch so einfach an z.B. Softair Waffen dranzukommen? Diese Waffen die mit kleinen Kunststoffkügelchen geladen sind, sehen aus wie eine echte scharfe Waffe und an diese Dinger kommt jedes Kind. Auf jeder Kirmes werden diese Dinger als Preis an den Losbuden ausgegeben. Durch die reale Darstellung der Waffe sehe ich hier eher eine Darstellung von Tötungsabsichten.

Mit freundlichen Grüßen
Patrick Arp

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Arp,

Sie schreiben, dass es keinen Zusammenhang zwischen Paintball und Gewalttaten gibt. Auch mir sind keine Untersuchungen bekannt, wonach "Paintball" in einem Zusammenhang mit Straftaten steht. Mein Kollege Sebastian Edathy hat daher in meinen Augen einen sinnvollen Vorschlag gemacht: Er hat angeregt, zunächst eine wissenschaftliche Studie über mögliche problematische Auswirkungen von "Paintball" zu veranlassen und erst nach Vorliegen eines Ergebnisses darüber zu entscheiden, ob "Paintball" verboten werden sollte. Diese Vorgehensweise halte ich für richtig. Ich sehe keine Notwendigkeit, eine diesbezügliche Entscheidung übers Knie zu brechen.

Mit freundlichen Grüßen
Ute Berg