Frage an Uta Zapf von Volker W. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrte Frau Zapf,
die mit den Neujahrsgrüßen des Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) zu 2013 verbundenen Forderungen nach der Erfassung des Einsatzes aller Antibiotika in der Tierhaltung, eine bundesweite Reduktion des Antibiotikaeinsatzes in der Tiermedizin, deutlich bessere Tierschutzstandards und ein verbindlicher Plan zur Halbierung des Antibiotika-Einsatzes in der Tierhaltung bis 2015, veranlassen mich, Sie zu fragen, ob die Links-Fraktion des Deutschen Bundestages die Forderungen unterstützt und mit welchen Ergebnissen?
Können Sie die nachfolgenden Ausführungen des BUND bestätigen?
Die Massentierhaltung in Deutschland, schreibt der BUND, ist weiter auf dem Vormarsch, vor allem in Niedersachsen und Ostdeutschland. Besonders die Zahl der Schweinemastanlagen nimmt zu. Die Tendenz geht zu großen Anlagen mit 15.000 bis 70.000 Schweineplätzen und gleichzeitig niedrigen Umweltstandards.
Gleichzeitig werden in der Intensivtierhaltung derzeit über 14 Mal mehr Antibiotika eingesetzt als in deutschen Krankenhäusern und 2,5 Mal mehr als in der Humanmedizin insgesamt. Dabei trägt die Verabreichung von derart großen Mengen Antibiotika an Nutztiere dazu bei, dass zunehmend resitente Keime entstehen und für Menschen besonders wichtig Antibiotika im Krankheitsfall keine Wirkung mehr haben.
Die Fraktionen von der CDU, den Grünen, der FDP und der Linkspartei habe ich ebenfalls befragt. Vielen Dank.
Mit freundlichen Grüßen
Volker Willnat
Sehr geehrter Herr Willnat,
ich bin kein Mitglied der Linken-Fraktion, wie Sie in Ihrer Frage schreiben, sondern stolze Sozialdemokratin. Meine Antwort gibt die Auffassung innerhalb der SPD-Bundestagsfraktion wieder.
Inhaltlich kann ich Ihre Befürchtungen gut nachvollziehen. Es ist ein Skandal, wie in der Tierhaltung teilweise vorgegangen wird und dass wir als Verbraucher die Konsequenzen dieser Methoden zu tragen haben. Der agrarpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Dr. Wilhelm Priesmeier, hat Ende November anlässlich einer Anhörung im Landwirtschaftsausschuss endliche eine effizientere Antibiotika-Minimierungsstrategie gefordert. Die entsprechende Pressemitteilung finden Sie hier:
Bereits im Dezember 2011 hatten wir hierzu einen Antrag mit dem Titel "Antibiotika-Einsatz in der Tierhaltung senken und eine wirksame Reduktionsstrategie umsetzen" vorgelegt ( http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/17/081/1708157.pdf ), für den der Landwirtschaftsausschuss mit der Mehrheit der Regierungskoaliton Ablehnung empfohlen hat.
Mit freundlichen Grüßen
Uta Zapf