Frage an Uta Simdorn von Matthias B. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Guten Tag,
ich habe mich soeben durch den Kandidatencheck der Wahlkreise geklickt und musste mich doch gleich bei Frage 2 wundern:
"These 2: Der Anteil von Frauen in Führungspositionen soll durch eine Quotenregelung erhöht werden.
Position von Uta Simdorn: Stimme zu"
Na gut, das ist ihre persönliche Meinung. Weiter unten aber falle ich aus allen Wolken:
"These 25: Migranten sind in vielen Bereichen unterrepräsentiert. Daher soll es eine Quote bei Neueinstellungen im Öffentlichen Dienst geben.
Position von Uta Simdorn: Stimme nicht zu
mit der folgenden Begründung:
´Wofür sollen eigentlich noch alles Quoten eingeführt werden? Eher wäre eine bessere Qualifizierung notwendig.´"
Wie erklären Sie diese schizophrene Sicht? Man kann für eine Frauenquote und gegen die Migrantenquote sein, genau umgekehrt, für beides oder gegen beides. Aber die eine Sache zu fordern und die andere mit Hinweis auf die notwendige Qualifikation so barsch abzuweisen verursacht doch nur Unverständnis bei mir. Ich hoffe, Sie können mich da aufklären, da mich die Quotenregelung besonders interessiert.
Mit freundlichen Grüßen,
Matthias Balski
Sehr geehrter Herr Balski,
sehr gerne antworte ich Ihnen. Frauen und Mädchen stellen mehr als fünfzig Prozent der erwerbsfähigen Bevölkerung und sind nachweislich, bei gleicher Qualifikation, in Führungspositionen unterrepräsentiert. Freiwilligkeit und appellative Maßnahme haben dies in Jahrzehnten nicht zu verändern vermocht. Von daher ist meine Zustimmung zu einer Frauenquote nur folgerichtig. Diese greift selbstverständlich nur bei gleicher Qualifikation. Neueinstellungen sind dagegen ein völlig anderes Thema. Schon jetzt gibt es zu wenige qualifizierte Bewerberinnen mit Migrationshintergrund und es werden, so es überhaupt Neueinstellungen im Lande Berlin gibt, diese auch berücksichtigt. Eine Quote würde an dieser Stelle zu keinerlei Verbesserung der Unterrepräsentation führen.
Mit freundlichen Grüßen
Uta Simdorn