Was planen Sie und die Grünen in der laufenden und kommenden Legislaturperiode zur Förderung der Windkraftnutzung in Bayern und zu den Stromtrassen vom Norden nach Bayern?
Sehr geehrte Frau Sowa,
in der jüngsten Vergangenheit hat es sich schmerzlich gezeigt, dass der Mangel an Windkraftnutzung in Bayern und die fehlenden Stromtrassen von Nord nach Süd den Energiemangel in Bayern verschärfen.
Sehr geehrter Herr H.,
Durch das Wind-an-Land-Gesetz von Robert Habeck wird momentan der Ausbau der Windenergie – auch in Bayern – deutlich beschleunigt. In Bayern wurde aufgrund dessen die 10-H Abstandsregel gelockert. Die Söder-Regierung wird dadurch verpflichtet, mindestens 1,8 % der Landesfläche für Windenergie bereitzustellen. Dadurch wird enorm viel Fläche für Windräder frei: Insgesamt rund 10.500 Hektar – das sind knapp 15.000 Fußballfelder! Das reicht für über 600 Windräder. Und es wird auch Zeit: Bayern ist nach wie vor Windkraft-Entwicklungsland.
Der Schlüssel für Tempo bei der Windkraft ist jetzt eine schnelle Ausweisung von Flächen. Unsere GRÜNEN Forderungen an die Bayerische Staatsregierung sind daher:
- Ausweisung der Windenergiegebiete bis 2024 statt bis 2032
- Ausweisung von 2 Prozent der Landesfläche als Windenergiegebiete
- Unterstützung der Bundesregierung auf allen Ebenen beim Ausbau der Windenergie
Zusätzlich fordern wir die Staatsregierung auf, die Regionalen Planungsverbände im Rahmen der vorhandenen Mittel personell und finanziell ausreichend auszustatten, damit sie diese Ziele umsetzen können.
Wir GRÜNE wollen die Windstromproduktion in Bayern auf 30 Milliarden Kilowattstunden bis zum Jahr 2030 versechsfachen. Das entspricht etwa drei neuen Windrädern pro Jahr pro Landkreis. Wir setzen zudem auf einen zügigen, vorausschauenden Netzausbau insbesondere auf Verteilnetzebene, damit neue Anlagen schnellstmöglich angeschlossen werden.
Wir brauchen den überregionalen Ausbau des Leitungsnetzes für unser Ziel 100 % Erneuerbare Energien. Deshalb erachten wir den Netzausbau, wie er zu Beginn des Jahres 2021 im Bundesbedarfsplangesetz beschlossen wurde, für sinnvoll. Dieser sieht für Bayern folgende Projekte vor: SüdLink (Wilster-Bergrheinfeld), SüdOstLink (Wolmirstedt-Isar), P43 (Mecklar-Bergrheinfeld), P48 (Rittershausen-Grafenrheinfeld), P46 (Ostbayernring, Redwitz-Schwandorf), P52 (Neuravensburg-Niederwangen), P53 (Juraleitung, Raitersaich-Ludersheim-Altheim), P67 (Altheim-Simbach a. Inn), P112 (Pleinting-St. Peter, Pirach-St.Peter), P185 (Tschirn-Redwitz) und P222 (Oberbachern-Ottenhofen).
Im Bayerischen Landtag haben wir GRÜNE beantragt, dass der Netzausbau des Bundes durch das Land Bayern unterstützt wird. Dies wurde leider von CSU und Freie Wähler abgelehnt.
Herzliche Grüße
Ursula Sowa