Warum denken Sie ist es förderlich für die Umwelt, wenn man großräumig Wälder ausholzt um dort Windräder zu platzieren?
Und warum propagieren die Grünen E-Mobilität, wo doch mittlerweile jedes Kind weiss, dass sich der Umweltschaden, verursacht durch deren Herstellung, niemals ausgleicht. Wie wird der ganze Schrott (E-Autos, Akkus, Solarpanels, Windräder - allesamt mit giftigem Gas, etc. entsorgt werden?
Und was will man mit E-Autos, wo wir doch alle Strom sparen sollen? Oder fahren die neuerdings mit Waschlappen???
Sehr geehrte Frau H.,
vielen Dank für Ihre Fragen.
Für die Errichtung von Windenergieanlagen in Wäldern ist es nicht notwendig, Wälder großräumig auszuholzen. Der Raumanspruch eines Windrades hält sich tatsächlich in Grenzen. Wenn Windräder im Wald gebaut werden, müssen zudem betroffene Flächen wieder 1 zu 1 an anderer Stelle aufgeforstet werden. Letztlich ist nur ein Bruchteil der gesamten Waldfläche betroffen. Der Bundesverband Windenergie hat ermittelt, dass Stand 2021 in Deutschland 2.086 Windenergieanlagen auf forstwirtschaftlichen Flächen errichtet sind. Das entspricht 0,008417 Prozent der gesamten Waldfläche in Deutschland. (vgl.: https://www.wind-energie.de/fileadmin/redaktion/dokumente/publikationen-oeffentlich/themen/01-mensch-und-umwelt/03-naturschutz/20210831_BWE-Broschuere_Wind_im_Forst.pdf)
Die größte Gefahr für unsere Wälder in Bayern ist derzeit der Klimawandel und nicht die Windenergieanlagen. Bayerns Wälder leiden massiv unter dem Klimawandel. Der Waldzustandsbericht zeigt, dass der Nadel- und Blattverlust der Bäume in Bayern aufgrund des Klimawandels stark zunimmt. (vgl.: https://www.stmelf.bayern.de/wald/waldschutz/waldbericht-und-kronenzustandserhebung-waldzustand-in/index.html)
Den Klimawandel können wir eindämmen, indem wir mehr Strom aus Erneuerbaren Energien anstatt aus fossilen Energien gewinnen. Mit mehr Windenergie, auch im Wald, senken wir den CO₂-Ausstoß und sichern ein stabiles Klima, das den Wald nicht verdorren lässt.
Von den Windenergieanlagen selbst sind lediglich die Rotorblätter nicht recyclebar. Eine überschaubare Menge auch im Ausmaß, wenn man diese Art des Abfalls mit den radioaktiven Brennelementen der ehemaligen Kernkraftwerke in Bayern vergleicht.
Zur Elektromobilität: Zahlreiche Studien und Vergleiche zeigen, dass E-Autos klimafreundlicher sind als Autos, die fossile Brennstoffe verbrennen. E-Motoren arbeiten effizienter und sind im gesamten Produktlebenszyklus ebenfalls klimafreundlicher als Verbrennungsmotoren, denn auf hohe Emissionen in der Produktion folgen Emissionseinsparungen in der Nutzungsphase und damit eine deutlich bessere Emissionsbilanz. (vgl. Studie “Resource consumption of the passenger vehicle sector in Germany until 2035 – the impact of different drive systems“ im Auftrag des Bundesumweltministeriums: https://www.oeko.de/fileadmin/oekodoc/Resource-demand-drive-systems.pdf).
Ja, angesichts der hohen Strompreise ist es wichtig, dort wo es möglich ist, Strom effizient zu nutzen oder zu sparen. Die hohen Strompreise liegen aber zuallererst in unserer Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen begründet. Denn es sind die Preise für Erdöl und Erdgas, die in letzter Zeit massiv gestiegen sind und es mittelfristig auch weiter werden. Günstigen Strom bekommen wir zukünftig nur, indem wir auf erneuerbare Energien wie die Windenergie setzen.
Mit freundlichen Grüßen
Ursula Sowa