Frage an Ursula Männle von Herbert M. bezüglich Bildung und Erziehung
Sehr geehrte Frau Männle,
die Studie Bildungs(miss)erfolge von Jungen
( http://www.bmbf.de/pub/Bildungsmisserfolg.pdf ) von Januar 2008 belegt eindrucksvoll die stetig wachsende Benachteiligung von Jungen in öffentlichen Schulen.
Selbst der BLLV hat im Sommer mit einer Petition auf die aktuelle Bildungsschieflage hingewiesen, "Aus dem katholischen Mädchen vom Lande ist längst der Junge aus der Stadt geworden, noch erschwerdend mit Migrationshintergrund".
Da ich einen demnächst schulpflichtigen Sohn habe, würde mich interessieren, ob Sie (und Ihre Partei) ein Bewußtsein für dieses Problem haben und wie Sie gedenken damit umzugehen?
Herzlichen Dank für Ihre Stellungnahme.
Mit freundlichen Grüßen
Herbert Meier
Sehr geehrter Herr Meier,
als frauenpolitische Sprecherin der CSU Fraktion habe ich mich in den letzten Jahren verstärkt dafür eingesetzt, daß in bestimmten Fächern (Z.B. Mathematik, Physik) Mädchen gezumindest zeitweise getrennt von Jungen unterrichtet werden,die Erfolge dieser geschlechterspezifischen Unterrichtung sind beachtlich. Wir haben dazu im Landtag eine Anhörung durchgeführt, eine Dokumentation liegt vor.
Schon damals habe ich darauf hingewiesen, daß es auch für Jungen spezifische Probleme gibt. Unsere Arbeitsgruppe Bildung hat deshalb zur Vorbereitung für politische Maßßnahmen eine Expertenbefragung vorbereitet, an der Auswertung wird gerade gearbeitet. Außerdem fand vor kurzem eine Tagung der Hanns-Seidel-Stiftung (deren stv. Vorsitzende ich bin) zur Förderung von Buben statt.
Auch in dem Abschlußbericht der Enquetekommission "Jungsein in Bayern" , der im Juli im bayr. Landtag diskutiert wurde, wird auf die Problematik hingewiesen.
Sie sehen, das Problem ist erkannt , an Lösungen wird gearbeitet---aber es gibt auch Vorbehalte gegen eine geschlechtsspezifische Unterrichtung, die ich aber nicht teile.
Mit freundlichen Grüßen
Ursula Männle