Frage an Ursula Groden-Kranich von Henning S.
Sehr geehrte Frau Groden-Kranich,
als Abgeordnete meines Wahlkreises möchte ich Sie fragen, wie Sie zum Thema „Fracking“ stehen. Genauer, wie sieht Ihre grundsätzliche Haltung dazu aus?
Halten Sie Fracking für sinnvoll? Für notwendig? Für unverzichtbar?
Halten Sie Fracking für unbedenklich? Für erwiesenermaßen ungefährlich? Würden Sie dafür einstehen und als Mensch und Politikerin unmittelbar „Haftung und Gewährleistung“ übernehmen?
Würden Sie Fracking generell erlauben wollen? Würden Sie eine solche Verordnung begrüßen? Und würden Sie einem entsprechenden Gesetzentwurf zustimmen? Oder würden Sie Fracking generell verbieten wollen? Würden Sie ein gesetzliches Verbot von Fracking unterstützen? Und würden Sie einem entsprechenden Gesetz Ihre Stimme geben?
Ich danke Ihnen für eine Antwort und Stellungnahme.
Mit freundlichen Grüßen,
Henning Sabo
Sehr geehrter Herr Sabo,
vielen Dank für Ihre Anfrage. Wie Sie sich vorstellen können, erreichen mich derzeit viele Zuschriften zum Thema Fracking. Der gesamte Sachverhalt wird hoch emotional diskutiert – meiner Ansicht nach zum Teil zu stark losgelöst von der Faktenlage.
Ich lehne Fracking nicht grundsätzlich ab, sondern sehe es als eine Möglichkeit, die Energieversorgungssicherheit Deutschlands zu festigen und auch mit Blick auf den europäischen Energiebinnenmarkt zu stärken. Fracking kann meiner Ansicht nach auch einen Beitrag zur Bewältigung der Energiewende leisten.
Meiner Ansicht nach brauchen wir dringend neuen Regeln, denn aktuell haben wir viele Rechtsunsicherheiten. Entscheidend für mich ist: Beim Schutz von Mensch, Trinkwasser und Umwelt darf es keine Abstriche geben.
Ihre Fragen habe ich in vier Themenbereiche zusammengefasst und beantworte sie wie folgt:
(1) Ja, ich halte Fracking in rechtlich definiertem Rahmen für sinnvoll. Zur Notwendigkeit und einem möglichen Beitrag zur Versorgungssicherheit habe ich mich bereits weiter oben geäußert.
(2) Wäre Fracking eine unbedenkliche und erwiesenermaßen ungefährliche Technologie, hätten wir jetzt keine öffentliche Diskussion. Fracking ist ein Verfahren, das potenzielle Gefahren mit sich bringt, das jedoch auch Entwicklungspotenziale bietet. In diesem Zusammenhang darf ich darauf hinweisen, dass so genanntes konventionelles Fracking, also das Lösen von Erdgas aus Sandsteinschichten, eine seit Jahren und Jahrzehnten gängige, erprobte und zuverlässige Methode ist.
(3) Als Politikerin stehe ich zu meinen Entscheidungen.
(4) Die Frage, ob Fracking uneingeschränkt erlaubt werden sollte, stellt sich nicht – denn dies ist gültige Rechtslage. Derzeit diskutieren wir ein Gesetz zur Reglementierung und Einschränkung von Möglichkeiten des Frackings. Dies bitte ich bei der Diskussion grundsätzlich zu beachten.
Mit freundlichen Grüßen
Ursula Groden-Kranich MdB