Frage an Ursula Eid von Erika S. bezüglich Verbraucherschutz
Sehr geehrte Frau Dr. Eid,
die grüne Gentechnik ist überflüssig. Die vor 20 Jahren entdeckte Elektrofeld-Technologie ist die ökologische Alternative zum umstrittenen Gentech-Saatgut. Im Großversuch soll sie Bauern in Afrika kostenlos zur Verfügung gestellt werden.
http://www.deutschlandnetz.de/modules/news/article.php?storyid=103.
Werden Sie diese Technologie unterstützen?
Freundliche Grüße
Erika Sievers
Sehr geehrte Frau Sievers,
vielen Dank für Ihre Mail, die mich über abgeordnetenwatch.de erreicht hat.
Am 4.2. habe ich auf eine ähnliche Frage bereits geantwortet.
Unabhängig von der angewendeten Technik zur Ertragssteigerung - sei es Gentechnik oder die von Ihnen genannte Elektrofeld-Technologie - besteht die Problematik nicht primär in der vorhandenen Nahrungsmittelmenge, sondern in der ungleichen Verteilung der Lebensmittel und der ungleichen Kaufkraft. Die elektrofeld-technische Erhöhung des Ertrags würde dieses Problem nicht lösen.
Ob die Elektrofeld-Technologie in Zukunft eine Rolle spielen wird, ist mit dem heutigen Stand des Wissens nicht zu bewerten. Deren Vor- und Nachteile, sowie mögliche Folgen für den Verbraucher müssen erst gründlich erforscht werden. Dies ausgerechnet in Afrika zu tun - Afrika also als Experimentierfeld zu nutzen - halte ich für falsch.
Dennoch ist es richtig, sich Gedanken über Nahrungsmittelknappheit in der Zukunft, ausgelöst z.B. durch Klimawandel und Wasserknappheit, zu machen. Allerdings darf ich Sie darauf hinweisen, dass Ertragssteigerungen in der landwirtschaftlichen Forschung speziell an den Instituten für Pflanzenproduktion seit jeher das Ziel ist. Erreichen lässt sich das durch natürliche Auslese bei gezielter Züchtung. Zu diesem Thema wird noch immer an zahlreichen Universitäten geforscht.
Dringend erforderlich ist aber auch grundsätzlich mehr Forschung hinsichtlich standortgerechter Pflanzen, verbesserte und effizientere Bewässerungslandwirtschaft, Forschung in der Lebensmitteltechnologie zur Haltbarmachung und Konservierung von Feldfrüchten, sowie verbesserte Lagerhaltung und Vermarktungssysteme.
Mit freundlichen Grüßen,
Dr. Uschi Eid, MdB