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Ursula Eid
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Frage von Julia B. •

Frage an Ursula Eid von Julia B. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrte Frau Dr. Eid,

mich würde interessieren, welche Chancen sich Ihrer Meinung nach durch das bevorstehende "Europäische Jahr des interkulturellen Dialogs 2008" für Deutschland bieten. Welchen Beitrag können insbesondere ausländische Studierende in Deutschland hierbei leisten?

Vielen Dank für Ihre Rückmeldung und beste Wünsche für das neue Jahr!

Julia Boger

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrte Frau Boger,

vielen Dank für Ihre Frage, die mich über abgeordnetenwatch.de erreicht hat.

Dass dieses Jahr zum „Europäischen Jahr des interkulturellen Dialogs“ ausgerufen wurde, begrüße ich sehr und ich halte dies für wichtig und nützlich. Denn nichts ist für tragfähige nachbarschaftliche und internationale Beziehungen wichtiger als die Begegnung von Menschen über nationale, gesellschaftliche und kulturelle Grenzen hinweg und das Gespräch miteinander. Dieses Jahr des interkulturellen Dialogs darf aber nicht nur eine schöne Bezeichnung bleiben. Es muss vielmehr mit Leben gefüllt werden, und dies ist nur möglich, wenn Bürgerinnen und Bürger vor Ort, in den Kommunen, sich engagieren. Gemeinsame Veranstaltungen und Projekte, zusammen mit den ausländischen Bürgerinnen und Bürgern, sind gelebter interkultureller Dialog. Hier spielen besonders die ansässigen Schulen, Fachhochschulen und Universitäten eine tragende Rolle. Sie können wichtiger Initiator für die Umsetzung des Europäischen Jahres des interkulturellen Dialogs durch gemeinsame Aktionen von deutschen und ausländischen Studierenden und Schülern sein. Die Erfahrung ausländischer Studierender bei uns in Deutschland und ihr Eindruck von den Menschen, auf die sie treffen, prägen sie ein Leben lang. Die Deutschen wiederum können durch diese Begegnungen unmittelbar andere Kulturen, andere Verhaltensweisen, Werteordnungen, aber auch Musik und Literatur aus anderen Ländern kennenlernen. Es ist deshalb eine große Chance, den Dialog und damit gegenseitiges Verständnis zu fördern, um eine freundschaftliche Basis zwischen den Völkern zu schaffen. Der Studierendenaustausch trägt dazu in einem erheblichen Maße bei.

„Von oben nach unten“ kann dieser Prozess jedoch nicht gelingen. Brüssel gibt mit dem Jahr des interkulturellen Dialogs 2008 die richtige Richtung vor, das Ziel kann aber nur vor Ort, im Austausch mit unseren direkten Nachbarn erreicht werden.

Mit freundlichen Grüßen,

Dr. Uschi Eid MdB