Frage an Urban Mangold von Corinna S. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Mangold,
die ödp hat zwei Kernbereiche, in denen sie primär agiert und die sich mit ihrer Wertehierarchie decken.
Als wertkonservative Partei deckt sie sicher auch gewisse Prinzipien ab. Mich interessiert nunmehr, wie die ödp an Gleichstellungsthemen herantritt, vor allem an das Thema "Homosexualität". Kann sich die ödp vorstellen, dass in naher Zeit eine Adoption von Kindern durch homosexuelle Paare möglich sein wird? Ist dieses höchst aktuelle Thema für Sie vereinbar mit einem wertkonservativen Familienbild?
Es freut sich auf eine Antwort und verbleibt
mit freundlichen Grüßen
Corinna Schulz
Sehr geehrte Frau Schulz,
die in Art. 3 des Grundgesetzes verankerte Gleichstellung von Mann und Frau ist für die ödp und für mich persönlich eine Selbstverständlichkeit. Nach wie vor ist die Gleichstellung aber im Erwerbsleben leider nicht erreicht, weil gleiche Arbeit oftmals unterschiedlich bezahlt wird oder Frauen und Männer nicht dieselben Aufstiegschancen haben.
Wenn gleichgeschlechtliche Paare eine Lebenspartnerschaft nach dem Lebenspartnerschaftsgesetz eingehen und sich gegenseitig Verpflichtungen und Bindungen auferlegen wollen, ist dies auch für eine wertkonservative Partei kein Problem. Schließlich geht es dabei auch um das Versprechen, sich gegenseitig in verschiedenen Lebenslagen zu unterstützen.
Eine eingetragene gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaft ist aber keine Ehe im Sinne des Grundgesetzes. Gleichwohl hat das Bundesverfassungsgericht entschieden, dass das Lebenspartnerschaftsgesetz nicht gegen den grundgesetzlich bestimmten Schutz von Ehe und Familie verstößt.
Zur Adoption von Kindern durch eine gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaft gibt es in der ödp keine programmatischen Beschlüsse.
Mit freundlichen Grüßen
Urban Mangold