Frage an Ulrike Merten von Thomas R. bezüglich Bildung und Erziehung
Sehr geehrte Frau Merten,
für wie wichtig halten Sie die Hochbegabtenförderung? Wie kommt das, dass sie offenbar noch nicht funktioniert? Was machen Nachbarstaaten anders, die das besser regeln?
Danke im Voraus für Ihre Mühe.
Gruß
Thomas Regenberg
Sehr geehrter Herr Regenberg,
die Förderung hochbegabter Kinder ist - wohl auch unter dem Eindruck der anhaltenden Diskussion über leistungsschwache Schüler - in Deutschland sicherlich noch in den Kinderschuhen. Einzelne "Leuchtturmprojekte" wie die CJD Christophorusschule in Königswinter leisten etwas, was leider immer noch als Pionierarbeit bezeichnet werden muss.
Eine wichtige Rolle beim Erkennen einer vorliegenden Hochbegabung spielt natürlich auch die Ausbildung der Lehrer. Wie sollen sie ein hochbegabtes Kind erkennen können, wenn sie in der Universität nicht auf die Problematiken, die sich aus einer permanenten Unterforderung in der Schule ergeben können, aufmerksam gemacht werden? Gleiches gilt ja auch bereits für Erzieher in der KiTa - hier würde vielleicht die lange geforderte universitäre Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern Abhilfe schaffen können (wenn das Curriculum entsprechend gestaltet würde). Ich möchte mir nicht anmaßen, als fachfremde Politikerin zu beurteilen, was andere Länder besser machen. Einen Grund für die Probleme in Deutschland sehe ich aber doch in der Zuständigkeit der Länder in dieser Frage. So kann man auch anhand einer Auflistung von Anlaufstellen http://www.bildung-und-begabung.de/verein/links/einrichtungen.htm erkennen, dass diese sich doch recht unausgewogen auf die einzelnen Bundesländer verteilen. Dies ist sicherlich ein Problem, das hier nicht erschöpfend diskutiert werden kann.
Ich hoffe, Ihnen meine Meinung zu dem Thema deutlich gemacht zu haben.
Viele Grüße nach St. Augustin,
Ulrike Merten