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Frage von Peter F. •

Frage an Ulrike Flach von Peter F. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrte Frau Flach,

Stichwort Pauschalbeitrag der gesetzlich Gesundheitsversicherten: (Grundversorgung)

In der Schweiz kann man die Folgen der "Kopfpauschale" betrachten.
Hier steigt der Beitrag und die Zusatzkosten im Gesundheitswesen dramatisch.

In 2010 kommt eine Erhöhung um durchschnittlich 8.7%
Für Erwachsene steigt die Durchschnittsprämie von knapp 323 Franken (214 Euro) pro Monat auf 351 Franken (232 Euro). Für Kinder legt die Prämie von 76 auf 84 (55 Euro) und bei jungen Erwachsenen von 258 auf 293 Franken (194 Euro) zu.

Dazu kommt ein Selbstbehalt von min. 300 SFR/Jahr.
http://www.bag.admin.ch/themen/krankenversicherung/00263/00264/02427/index.html?lang=de

Normale Zahnbehandlung ist nicht im Leistungsumfang (Blomben e.c.t.)
http://www.bag.admin.ch/themen/krankenversicherung/00263/00264/index.html?lang=de (Sie fragen-wir antworten)

Rund 38 Prozent der Bürger hängen mittlerweile am Tropf des Staates.
Quelle Ärzte-Zeitung.de
http://www.aerztezeitung.de/politik_gesellschaft/gesundheitspolitik_international/article/574472/gesundheitsprmie-nach-schweizer-art.html
http://www.aerztezeitung.de/politik_gesellschaft/gesundheitspolitik_international/article/574478/gesundheitsprmie-kommt-schweizer-teuer.html

Ich möchte Sie als Sprecherin für Gesundheitspolitik der FDP-Bundestagsfraktion bitten,
zu erklären wie das bei uns in Deutschland funktionieren soll was in der Schweiz "gescheitert" ist?

Mit freundlichem Gruß
P.Foegen

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Foegen,

haben Sie vielen Dank für Ihre Frage. Ich denke, es ist völlig klar, dass man nicht ein Gesundheitssystem eines anderen Landes 1:1 auf Deutschland übertragen kann. Auch in der Schweiz steigen die Kosten deutlich an. Allerdings zeichnet sich dieses System durch ein hohes Maß an Eigenverantwortlichkeit und eine soziale Deckelung aus. Der höchste Selbstbehalt pro Jahr liegt bei 700 Franken. Das Schweizer Modell ist zwar wettbewerblicher organisiert, eine reine Umstellung der Finanzierung beseitigt aber noch nicht die Ineffizienzen im Gesundheitssystem. Ich würde allerdings nicht sagen, dass dieses Modell gescheitert ist. Man muss es aber im Zusammenhang mit dem Schweizer Steuersystem, Rentensystem und den anderen sozialen Sicherungssystemen betrachten. Es ist eben ein anderes Modell, und ich plädiere nicht dafür, alles so zu machen wie die Schweizer.

Weil es nicht funktioniert, einfach ein anderes Gesundheitssystem isoliert zu übernehmen, wird Minister Dr. Rösler ja eine Kommission einsetzen, die intensiv beraten und Vorschläge machen soll. Die Politik sollte dieser Kommission die Chance geben, zu arbeiten und nicht durch Vorfestlegungen die Wissenschaftler in ein Korsett zwängen.

Mit freundlichen Grüßen
Ulrike Flach