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Ulrich Wilken
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Frage von Arta G. •

Sehr geehrter Herr Wilken, wie ist Ihre persönliche Meinung hinsichtlich gendergerechter Sprache?

Sehr geehrter Herr Wilken,

meine Frage bezieht sich auf ein äußerst aktuelles und kontrovers diskutiertes Thema, nämlich der gendergerechten Sprache.

Wie ist Ihre persönliche Meinung (unabhängig von Ihrer Partei) hinsichtlich dieser Angelegenheit? Befürworter argumentieren, dass es ein wichtiger Schritt für die Gleichberechtigung der Geschlechter sei, vor allem aber auch für diejenigen, die sich weder dem männlichen noch dem weiblichen Geschlecht zuordnen können oder wollen. Teilen Sie auch diese Ansicht oder halten Sie die gendergerechte Sprache für ein weniger relevantes Thema oder sogar für einen irrtümlichen Versuch der Geschlechtergleichheit?

Über eine schnelle und ausführliche Antwort würde ich mich sehr freuen.

Mit freundlichen Grüßen

Arta G.

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Ich lege persönlich wie politisch großen Wert darauf, in meiner Sprache - gesprochen wie geschrieben - möglichst wenige Menschen auszugrenzen oder gar zu diskriminieren. Das verbietet eine reine maskuline Wortwahl. Andererseits lege ich Wert auf verständliche und flüssige Sprache. Das verbietet - bis auf Ausnahmen - die Doppelung der Geschlechter, wobei mir bewußt ist, dass auch bereits dies eine Reduktion der Geschlechtervielfalt darstellt. Deswegen verwende ich in der Regel ausschließlich feminine Begriffe (ausgenommen bei der Anrede, oder wenn eine eindeutig maskuline Person gemeint ist). Dies schafft in der Regel einen Stolperstein und hat damit den erwünschten Effekt, darüber nachdenken zu müssen, wer gemeint oder mitgemeint ist.

Gendersternchen oder andere Binnen-I-Lösungen haben sich bei mir hingegen nicht durchgesetzt. Sie sind mir schlicht zu holpgrig. Meine Lösung verschafft insbesondere sonst nicht erwähnten Frauen den notwendigen Raum in der gesprochenen Wirklichkeit. Dies ist - auch in meiner Meinung - ein notwendiger Beitrag zur Geschlechteremanzipation.

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