Frage an Ulrich Stockmann von Dipl.-Phys. Helmut G. bezüglich Umwelt
Sehr geehrter Herr Stockmann,
ich sehe dass Sie innerhalb der EU auch für Umweltfragen verantworlich zeichnen.
Einige Fragen zur Feinstaubproblematik:
1. Sollte bei der Feinstaubproblematik (PM 10) sowohl bei der Ursachen- bekämpfung als auch bei der Minimierung der symptomatischen Auswirkungen angesetzt werden ?
2. Warum wurde in Deutschland der Feinstaubkleber CMA (Calcium- Magnesium-Acetat - Beispiele Stockholm, Klagenfurt, Graz etc.) noch nicht eingesetzt ?
( siehe: http://www.aluminat.dk/default.asp?ID=153&pID=150 )
3.Welche Meinung haben Sie zur Bindung von Feinstaub durch Moosmatten ?
( siehe: http://www.enka-moss.de/wir/aktuelles.html ).
Übrigens zu CMA und Moosmatten halte ich u.a. am 16.09.2007 einen Vortrag in Frankfurt/Main
( siehe: http://www.dugi-ev.de/Flyer080707-2.pdf )
Ich würde mich sehr freuen Sie dort begrüßen zu können !
Beste Grüße
Helmut Gobsch
ein Bürger aus Hall(Saale)
Sehr geehrter Herr Gobsch,
vielen Dank für ihre E-Mail vom 13.09.07
Bezüglich ihrer 1. Frage stimme ich Ihnen prinzipiell zu: um eine Verringerung der Feinstaubbelastung zu erreichen ist es sinnvoll, sowohl die Ursachen des Feinstaubs zu verringern, als auch die Reduzierung des Partikelausstoßes voranzutreiben.
Gerade stimmte das Europäische Parlament in der 2. Lesung über die Richtlinie zur Luftqualität der Kommission zu, dass Maßnahmen direkt an den Emissionsquellen - wie z. B. schweren Fahrzeugen - ergriffen werden müssen, um eine dauerhafte Reduzierung des Partikelausstoßes zu erreichen.
http://www.europarl.europa.eu/news/expert/briefing_page/10987-271-09-39-20060925BRI10986-28-09-2006-2006/default_p001c003_de.htm
Ihre Fragen 2. und 3. beziehen sich auf spezielle Technologien zur Verringerung von Feinstaub, die sicherlich für einen Fachmann wie Sie von außerordentlichem Interesse sind.
Die Richtlinie über Luftqualität und saubere Luft für Europa beinhaltet jedoch lediglich Zielvorgaben, die Einzelheiten der Durchführung wird den Mitgliedstaaten überlassen, die über genauere Kenntnisse der lokalen Gegebenheiten verfügen und besser beurteilen können, durch welche Maßnahmen am kostenwirksamsten und effizientesten Verbesserungen der Luftqualität erreicht werden können.
Dass die getroffenen Maßnahmen nicht ausreichen, da die festgelegten Grenzwerte bis jetzt von vielen Mitgliedsstaaten nicht eingehalten werden. Dies hat die Kommission in der Halbzeitbewertung des 6. Umweltaktionsprogramms festgestellt und ist bemüht die Entwicklung und den Einsatz von Umwelttechnologien noch stärker zu fördern. http://europa.eu/rapid/pressReleasesAction.do?reference=IP/07/603&format=HTML&aged=1&language=DE&guiLanguage=en
Der Klimaausschuss des Europäischen Parlaments bemüht sich darum, europaweite Richtlinien festzulegen, die effektive Maßnahmen der ausführenden Institutionen zur Luftreinhaltung begünstigen.
Auch über die Europäischen Strukturfonds (Reform des Kohäsionsfonds 2007-2013) werden den Regionen Mittel zur Verfügung gestellt, die u. a. zur Förderung nachhaltiger Verkehrssysteme und umweltfreundlicher Energieversorgung verwendet werden können und somit langfristig zur Luftverbesserung beitragen.
Mit freundlichem Gruß
Ulrich Stockmann (MdEP)