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Ullrich Müller-Kantor
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Frage von Marion Radio Bayen 3. •

Frage an Ullrich Müller-Kantor von Marion Radio Bayen 3. bezüglich Bildung und Erziehung

Ich bin Lehrerin in Augsburg und frage mich, warum nächstes Jahr bei uns sechs 5. Klassen mit 33 Schülern anfangen müssen. Ich glaube, dass 33 Schüler in einer 5. Klass zuviel sind. Die Schüler kommen aus unterschiedlichen Grundschulen mit unterschiedlichen Größen und Strukturen. Sie müssen sich in der 5. Klasse einfügen in ein neues System. Die Lehrer haben keine Möglichkeit, auf 33 Schüler im Einzelnen einzugehen.

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Antwort von
FDP

Liebe Marion,

zunächst einmal aus ganzem Herzen: Ja Sie haben recht!

Ihre Feststellung trifft darüber hinaus auf nahezu alle Schultypen zu. Eine individuelle Betreuung ist in großen Klassen nicht möglich. Damit verlieren wir vor allem Schüler an den beiden Extrempositionen:
- Die Leistungsstarken schöpfen nicht Ihr Potential aus, langweilen sich und werden zum Teil frustriert.
- Die Lernschwächeren können nicht so gefördert werden, dass ihnen ein Mithalten im Klassenverband ermöglicht wird. Nicht allen stehen Unterstützung durch Eltern oder Nachhilfe zur Verfügung. Damit verlieren junge Menschen bereits früh einen Teil ihrer beruflichen Chancen.

An gut ausgebildeten Menschen hängt auch unsere Wirtschaft. Auch aus diesem Aspekt ist Bildungspolitik für mich die wichtigste Aufgabe im nächsten bayerischen Landtag.

Auch wenn ich Ihnen also in Punkto kleinerer Klassen zustimme, die Verbesserung braucht leider Zeit: Es hilft nicht, wie die CSU jetzt angekündigt hat, neue Lehrerstellen zu schaffen. Diese werden zu einem großen Teil unbesetzt bleiben. Seit dem ersten Schock durch Pisa sind bereits acht Jahre vergangen, ohne dass auf dem Hauptfeld "Beseitigung des Lehrermangels" wirkliche Fortschritte erreicht worden wären. Der Lehrerberuf muss attraktiver werden und das auch finanziell.

Neben der Lehrerausbildung ist also die Steigerung der Bildungsausgaben entscheidend. Bayern liegt mit ca. 3,7 % vom Bruttoinlandsprodukt unter dem deutschen Durchschnitt von 4,3 % und beide deutlich hinter den Vorbildern in Skandinavien mit 6,5%.

Mein Ziel ist es, die bayerischen Bildungsausgaben in der nächsten Wahlperiode auf dieses nordeuropäische Niveau anzuheben. Investitionen in die Ausbildung sind Investitionen in unsere Zukunft und vor allem die unser Kinder.

Das erste meiner beiden Kinder kommt dieses Jahr in die Schule und vielleicht auch später in Ihre Klasse. Ich hoffe, in den vier kommenden Jahren meinen Beitrag für eine schüler- und lehrerwürdige Bildungspolitik geleistet zu haben.

Gerne stehe ich Ihnen für einen weiteren Austausch zur Verfügung, auch persönlich. Wir haben jeden Samstag von ca. 11.30 bis 14.30 einen nfostand in der Augsburger Fußgängerzone. Alternativ empfehle ich Ihnen meine Web-Seite (www.FDP-Augsburg.de). Das Thema Bildungspolitik ist hier ausführlich behandelt und Sie können dort das spezielle Themenfaltblatt der FDP herunterladen.

Mit besten Grüßen,
Ullrich Müller-Kantor