Frage an Ulle Schauws von Bianca W. bezüglich Umwelt
Hallo Frau Schauws,
Fleisch ist viel zu billig, wenn man die Ressourcenverschwendung und die Gesundheitsgefahren im Blick hat. Fleischessen ist auch längst keine Privatsache mehr, weil unser aller Gesundheit durch die Tierfabriken gefährdet ist. Die Gülle verseucht unsere Felder und unser Trinkwasser, die Wasserwerke wissen nicht mehr, wie sie die Grenzwerte von krebserregenden Nitraten einhalten sollen. Es bilden sich immer mehr Antibiotikaresistenzen. Regenwälder werden gerodet, Arten vernichtet, Gensoja und Genmais angebaut für unser "Mastvieh". Wir haben keinen Planeten B, deshalb ist es einfach nur egoistisch und anmaßend seinen Genuss über das Wohl aller zu stellen.
Was denken Sie darüber?
Freundliche Grüße
Bianca Wittkowski
Hallo Frau Wittkowski,
Sie bringen mit Ihrem Statement auf den Punkt, worum es beim Thema Fleischproduktion und Fleischverzehr geht. Für die Ernährung in Deutschland werden pro Kopf und Jahr rund 60 Kilo Fleisch gegessen. Woher dieses Fleisch kommt, mit welchen Methoden und zu welchen ökologischen Kosten es produziert wurde, bleibt den Verbraucher*innen aber meist verborgen. Ich bin der Auffassung, dass wir über eine andere Ernährung nachdenken müssen. Die Probleme der Fleischproduktion sind gravierend und wir leben auf Kosten der Schweine, Rinder, Hühner und Puten in den Massentierhaltungen, die qualvoll Leiden müssen.
Es ist an der Zeit, eine gesellschaftliche Debatte über nachhaltige Formen der Tierhaltung und der Landwirtschaft zu führen. Der Veggie-Day ist daher ein guter Vorschlag. Die Freiheit der Verbraucher*innen ist mir und uns GRÜNEN wichtig. Die Rechte der Tiere und die Rufe nach ökologischer Gerechtigkeit sind es aber ebenso.
Mit herzlichen Grüßen
Ulle Schauws