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Frage von Giselher L. H. •

Frage an Ulla Schmidt von Giselher L. H. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrte Frau Ministerin Schmidt,

heute habe ich erfahren, dass ca. 20-25 Mio. € jährlich den Krankenkassen durch das sgg. Kampfsaufen der Jugendlichen entstehen.

Warum muss die Allgemeinheit für dieses ungezügelte Verhalten herhalten ? Warum wurde in der Gesundheitsreform nicht beschlossen, dass j e d e r , der unverantwortlich handelt, dafuer auch die Kosten zu tragen hat? Als Rentner werde ich entweder mit der einfachsten Behandlung abgespeist oder muss eine hohe Eigenleistung zahlen.

Wenn ich Auto fahre muss meine gesonderte Versicherung aufkommen / wenn jemand bei Glatteis vor meinem Haus verunglueckt muss meine gesonderte Versicherung aufkommen. Warum muss, wie auch bei mancher Extrem-Sportart, die Allgemeinheit die Kosten tragen?

Danke fuer eine Antwort .

Mit nachdenklichen Gruessen.
Giselher L. Hewelt

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Hewelt,

vielen Dank für Ihre Email. Wenn es um die Bekämpfung des von Ihnen angesprochenen exzessiven Alkoholkonsums von Jugendlichen geht, haben Sie mich stets auf Ihrer Seite. Gerade die erheblichen Gesundheitsgefahren, die damit verbunden sind, erfordern unseren Einsatz. Ich setze hier vor allem auf präventive Maßnahmen, wie Aufklärung.

In der solidarischen Krankenversicherung ist es schwierig, stärkere Elemente persönlicher Risikofaktoren bzw. von Risikoverhalten einzuführen. Sie würden der Grundsystematik zuwider laufen, dass die Gesetzliche Krankenversicherung eine Solidargemeinschaft ist. Im Einzelfall kommt man in sehr schwierige Diskussionslagen: beispielsweise kommen auch Männer für die Schwangerenversorgung auf, oder Jüngere für Ältere. Oder denken Sie an psychisch kranke Menschen, die sich selbst Verletzungen zufügen oder ähnliches. Sollten diese auch mehr bezahlen? Insofern stehe ich Vorschlägen in Richtung risikoequivalenter Beiträge in der Gesetzlichen Krankenversicherung sehr sehr kritisch gegenüber. Jedoch kann ich den Beschluss der letzten Gesundheitsreform vollends unterstützen, dass sich Patientinnen und Patienten, die medizinisch nicht erforderliche Operationen auf sich nehmen (z.B. Schönheitsoperationen), an den Folgen dieser im Rahmen ihrer Möglichkeiten beteiligen müssen. Außerdem sollten wir weiter den Weg in Richtung Bonigewährung und andere positive Anreize für gesundheitsförderndes Verhalten beschreiten.

Mit freundlichen Grüßen
Ulla Schmidt