Frage an Ulla Schmidt von Sebastian K. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrte Frau Bundesministerin,
ich hatte kürzlich als freiwillig Gesetzlich Versicherter das Vergnügen, einen Augenarzt aufgrund einer Sehschwäche aufsuchen zu dürfen. Seit frühester Kindheit bin ich Brillenträger, und gelegentlich ist es nötig, die Stärke der Gläser unter fachlicher Beratung nachjustieren zu lassen.
Nun eröffnete sich mir, dass seit 01.01.2004 keine Kosten mehr für Brillengestelle, Brillengläser und die Beratung beim Arzt für eine Brille von den gesetzlichen Kassen getragen werden. Das war für mich insofern interessant, da ich mich schon immer für die preisgünstigen "Kassengestelle" mit Standard-Gläsern entschieden habe. Nun muss ich sämtliche Kosten selbst tragen.
Ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie mir die Frage beantworten würden, ob unser Gesundheitssystem dermaßen am Ende ist, dass die gesetzlichen Kassen die Übernahme für medizinisch notwendige Hilfsgeräte vollständig streichen müssen. Wäre es nicht die Aufgabe einer Bundesministerin für Gesundheit und Soziale Sicherung, derartigen Zuständen entgegenzuwirken?
Wie beurteilen Sie diesen Umstand unter Berücksichtigung der Tatsache, dass substanziell viele Menschen mit Sehhilfen an Bildschirmarbeitsplätzen arbeiten müssen? Nicht wenige dieser Menschen fahren vermutlich mit dem Auto zur Arbeit, für dessen Führung ebenfalls eine Brille bei Sehschwäche nicht völlig Nutzlos sein soll.
Wir stimmen vermutlich darin überein, dass viele Menschen finanziell in der Lage sind, ihre Brille selbst zu bezahlen. Einige sind das aber vielleicht nicht. Mit leuchtet nicht ein, warum bei - für Autofahrten und Arbeitsplatz - notwendigen Hilfsgeräten und zweifelsfreier Feststellung der Erforderlichkeit durch den Arzt derartige Kosten nicht übernommen werden können.
Im Übrigen danke ich Ihnen bereits im Voraus, dass Sie aufgrund eines möglicherweise allgemeinen Interesses an dieser Problematik nicht mit Standardtextbausteinen Antworten, sondern die Fragen individuell beantworten.
Vielen Dank und freundliche Grüße.
Sehr geehrter Herr Kraus,
jedes Schreiben an mich auf Abgeordnetenwatch wird von mir oder einer Mitarbeiterin bzw. einem Mitarbeiter gelesen. Die Anliegen, Fragen und Hinweise der Bürgerinnen und Bürger erreichen mich daher. Jedoch kann ich wegen der sehr großen Zahl an Briefen und E-Mails, die ich jeden Tag erhalte, nicht alle persönlich beantworten. Dafür bitte ich Sie um Verständnis.
Bei Fragen, die Sie an mich in meiner Funktion als Bundesministerin für
Gesundheit richten, wenden Sie sich bitte an das Bundesministerium für
Gesundheit.
Wenn Sie uns schreiben wollen: info@bmg.bund.de
Oder rufen Sie an. Auf der Website des Bundesgesundheitsministeriums www.bmg.bund.de finden Sie die nach verschiedenen Themen sortierten Telefonnummern des Bürgertelefons.
Bitte gestatten Sie mir, Sie zudem auf die einschlägigen Antworten zum Thema "Brillen" hinzuweisen, die ich bereits über Abgeordnetenwatch veröffentlicht habe.
Mit freundlichen Grüßen
Ulla Schmidt