Frage an Ulla Schmidt von Manfred B. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrte Frau Ministerin,
wie verantworten Sie die laufende erhebliche Verschlechterung der finanziellen Situation der Renter, Geringverdiener und ALG II-Empfänger durch die Gesundheitsreform.
Meine Frau und ich sind chronisch krank(Frau:Diabetes 2 und Bluthochdruck; ich Schilddrüse und Refluxöphagitis).
Zwei Festlegungen belasten uns:
1. Die öftere Veränderung der Rabattbedingungen der Krankenkasse und damit der Medikamente und Zuzahlungen.
2. Die drastische Veränderung der Festbeträge und damit Übernahme zusätzlicher Kosten.
Im Vergleich zum Februar 2008 haben sich unsere Aufwendungen für die gleichen Medikamente und Mengen von 138,01 €/a auf 277,14 €/a also um 139,13 €/a bzw. um 101% erhöht!
Eine Wechsel auf billigere Medikamente haben wir versucht und führte bald zur Katastrophe. Der gut eingestellte Blutdruck meiner Frau stieg gefährlich über den Grenzwert, sodass der Arzt auf die vorherigen bewährten Medikamente zurückgehen musste und damit erhöhte Zuzahlung, weil das gleiche Medikament erst zuzahlungsfrei war und seit kurzem nicht mehr.
Noch schlimmer betrifft es mich. Durch die Refluxöphagitis muss ich seit Jahren Esomeprazol(Nexium) nehmen. Der Versuch andere billigere Medikamente zu nehmen führte zu erhöhtem Sodbrennen. Klinische Studien besagen, dass Esomeprazol am besten wirkt. Dies haben die KV Koblenz und Südbaden bereits 2003 in einem Rundschreiben erwähnt.
Für dieses Medikament war bisher kein Festbetrag festgelegt. Jetzt beträgt er 60,98 € und ich muss 32,55 € /Packung selbst tragen, obwohlsich der Preis nur um 13,98 € erhöhte. Die Festbetragserhöhung zur Preierhöhung beträgt demnach 4,36:1.
Es ist doch unbestritten, dass nicht nur der Wirkstoff, sondern auch die Trägerstoffe die Verträglichkeit und Wirksamkeit beeinfussen. Jeder Mensch ist verschieden und keine Maschine. Privatversicherte und Gutverdienende können sich die besseren Medikamente Leisten, die sozial schwachen nicht, also eine 2-Klassen-Medizin! Und dies unter Führung der SPD!
MfG Beer
Sehr geehrter Herr Beer,
jedes Schreiben an mich auf Abgeordnetenwatch wird von mir oder einer Mitarbeiterin bzw. einem Mitarbeiter gelesen. Die Anliegen, Fragen und Hinweise der Bürgerinnen und Bürger erreichen mich daher. Jedoch kann ich wegen der sehr großen Zahl an Briefen und E-Mails, die ich jeden Tag erhalte, nicht alle persönlich beantworten. Dafür bitte ich Sie um Verständnis.
Bei Fragen, die Sie an mich in meiner Funktion als Bundesministerin für Gesundheit richten, wenden Sie sich bitte an das Bundesministerium für Gesundheit.
Wenn Sie uns schreiben wollen: info@bmg.bund.de .
Oder rufen Sie an. Auf der Website des Bundesgesundheitsministeriums http://www.bmg.bund.de/ finden Sie die nach verschiedenen Themen sortierten Telefonnummern des Bürgertelefons.
Mit freundlichen Grüßen
Ulla Schmidt