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Frage von eberhard g. •

Frage an Ulla Schmidt von eberhard g. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrte Frau Schmdit,

sind Sie nicht wie viele Fachleute der Meinung, dass sich die Trennung von Krankenkassen und Pflegekassen negativ auf die Versicherten auswirkt, weil dadurch zahlreiche Einsparungen für den eigenen Part möglich sind, die den anderen Part belasten. Das heisst, dass Untätigkeit auf Seiten der Pflegekasse und auf Kosten der Krankenkassen von den Pflegekassen gerne in Kauf genommen werden, weil man ja seinbar selbst sparen kann, auch wenn dieses Verhalten auf Kosten der Versicherten geht.
Meinen Sie nicht auch, dass eine Zusammenlegung von Kranken- und Pflegekassen diesen "Verschiebebahnhof" abschaffen und sich zugusten der Versicherten und dabei auch noch kostensparend auswirken würde ?
Danke.
MfG
Gruber

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SPD

Sehr geehrter Herr Gruber,

vielen Dank für Ihre Frage. Tatsächlich wird seit vielen Jahren über die Schnittstellenproblematik zwischen sozialer Pflegeversicherung (SPV) und gesetzlicher Krankenversicherung (GKV) diskutiert. In diesem Zusammenhang wird auch immer wieder eine Zusammenlegung beider Versicherungssysteme vorgeschlagen. Kernproblem einer Zusammenlegung der Versicherungssysteme wäre, dass beide gänzlich unterschiedlichen Systematiken folgen. Während die GKV eine Vollversicherung ist, die umfassende Leistungen im Zweifel auch in Millionenhöhe pro Versicherten erstattet, ist die Pflegeversicherung eine Art Zuschussversicherung. Neue interne Verschiebemöglichkeiten zwischen den Versicherungen würden bei einer Zusammenlegung neue Probleme aufwerfen und das Risiko bergen, beide Versicherungssysteme zu schädigen.

Dennoch war und ist selbstverständlich auch für mich ein Anliegen, die Schnittstellenprobleme zwischen den Versicherungen zu beseitigen. Als einen wichtigen Punkt haben wir deswegen in der letzten Gesundheitsreform vorgesehen, dass sich die SPV an der integrierten Versorgung beteiligen kann. Auch der Anspruch auf ein sog. Entlassmanagement nach einem Krankenhausaufenthalt seit der letzten Gesundheitsreform, sowie viele Elemente der anstehenden Pflegereform sollen und werden konkret dazu beitragen, Schnittstellenprobleme zu Gunsten der Patientinnen und Patienten zu beseitigen. Weitere Informationen können Sie unter http://www.bmg.bund.de finden.

Mit freundlichen Grüßen

Ulla Schmidt