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Frage von Guenter S. •

Frage an Ulla Schmidt von Guenter S. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrte Frau Ministerin Schmidt,

vor kurzem war bei Stern-Online zu lesen:

"In Deutschland werden jährlich rund 30.000 Operationen an der Bandscheibe vorgenommen. Deutsche Wissenschaftler haben jetzt in einer Studie belegt: Operationen können die Schmerzen oft nur kurzfristig mindern - und sind in vielen Fällen überflüssig."
(Quelle: http://www.stern.de/wissenschaft/medizin/:Studie-Bandscheiben-OPs/601186.html )

In diesem Zusammenhang habe ich folgende Fragen:

1) Wäre es nicht sinnvoll Diagnose und Therapie bei der ärztlichen Versorgung zu trennen?
2) Wie wollen Sie zukünftig die Patienten vor eher an ihrem persönlichen wirtschaftlichen Gewinn orientierten Dienstleistern des Gesundheitssystems schützen?
3) Warum gibt es im deutschen Gesundheitssystem kein systematisches Patientenfeedback-Verfahren, um ein hohes Qualitätsniveau zu erreichen?
4) Wer hat die Aufgabe im dt. Gesundheitssystem, die Interessen der Patienten zu vertreten?
5) Warum ist es so schwierig, eine schnelle, fundierte und objektive medizinische Beratung zu bekommen? Warum gibt es nicht mehr Transparenz bzgl. Erfahrung, Weiterbildung und Qualität von Dienstleistern im Gesundheitswesen?

Ich freue mich auf Ihre Antworten.

Mit freundlichen Grüssen

Guenter Schmidgall

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Schmidgall,

ich bedanke mich für Ihren Beitrag, denn Sie sprechen zwei Themen an, die mir sehr am Herzen liegen: die Qualitätssicherung der medizinischen Versorgung in Deutschland sowie die Patienteninformation.

In Punkto Qualitätssicherung hat sich in den vergangen Jahren sehr viel getan: die Krankenhäuser wurden z.B. verpflichtet, Qualitätsberichte zu veröffentlichen und am Prozess der externen Qualitätssicherung teilzunehmen. Ergebnisse dieser Qualitätssicherungsmaßnahmen finden sich zunehmend auch auf den Homepages der jeweiligen Häuser. Zudem haben auch viele Krankenkassen ein System aufgebaut, mit dem Sie ihre Versicherten über die Tätigkeitsschwerpunkte aber auch über die Qualität in Krankenhäusern informieren. In den kommenden Jahren werden wir die Maßnahmen zur Qualitätssicherung verstärken und ausweiten und zwar nicht nur im stationären sondern insbesondere auch im ambulanten Bereich.

Wenn Sie als Patient Fragen zu Ihrer Behandlung, bzw. zur Therapie haben, können Sie sich mit diesen jederzeit an ihre Krankenkasse wenden. Ferner wurde mit der Gesundheitsreform 2000 auch den Aufbau einer unabhängigen Patientenberatung gestärkt. Ansprechpartner finden sie dort unter http://www.unabhaengige-patientenberatung.de/ .

Mit freundlichen Grüßen
Ihre Ulla Schmidt