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Frage von Jan D. •

Frage an Ulla Schmidt von Jan D. bezüglich Gesundheit

Was werden Sie tun, um die Pharmaindustrie zur Senkung der Arzneimitelpreise zu bewegen, so dass nach Ärzten und Patienten auch diese eng mit dem Gesundheitssystem verwobene Branche zur Kostensenkung beiträgt?

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SPD

Sehr geehrter Herr Dobberstein,
es ist unstreitig, dass die Arzneimittelausgaben - nicht die Preise - in diesem Jahr zu stark steigen. Die Versicherten können von ihren Krankenkassen zu Recht erwarten, dass überflüssige Kosten vermieden werden.

Nicht neue Gesetze sind die Lösung des Problems Arzneimittelkosten, sondern ein besseres Kostenmanagement in der Krankenversicherung. Was der Gesetzgeber regeln konnte, hat er mit dem GKV-Modernisierungsgesetz zum 1. Januar 2004 umgesetzt. Die neue Festbetragsregelung schützt die Solidargemeinschaft erfolgreich vor überhöhten Preisen für neue Arzneimittel, die keinen echten Zusatznutzen haben. Die Preise für Arzneimittel sinken. Das bestätigen auch die Krankenkassen.

Grund für den Kostenanstieg ist eine Ausweitung der Arzneiverordnungen. Viel zu oft werden bewährte, preisgünstige Arzneimittel durch neue, teuere Mittel ersetzt. Das hilft in vielen Fällen den Patientinnen und Patienten nicht und verursacht in diesen Fällen unnötige Kosten. Es sind die Ärztinnen und Ärzte, die über die Verordnung der Arzneimittel entscheiden. Daher muss die Steuerung in erster Linie bei den verordnenden Ärzten ansetzen. Dies ist vor allem die Aufgabe der Selbstverwaltung von Krankenkassen und Ärzten.

Die Akteure im Gesundheitswesen haben mit der jüngsten Gesundheitsreform alle notwen¬digen Instrumente erhalten, die Zweckmäßigkeit und Wirtschaftlichkeit der Arzneimittelver¬sorgung zu sichern: zeitnahe Informationen der Ärztinnen und Ärzte über ihre Arzneiverord¬nungen, individuelle Arztberatungen, bessere Möglichkeiten für Preisvergleiche, Professio¬nalisierung der Wirtschaftlichkeitsprüfungen, jährliche Vereinbarungen über die Höhe der Arz¬neimittelausgaben und Zielvereinbarungen zur Qualität und Wirtschaftlichkeit mit Bonus-Pro¬grammen bei Zielerreichung.

Mit freundlichen Grüßen

Ulla Schmidt