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Frage von Ulrich P. •

Frage an Ulla Schmidt von Ulrich P. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrte Frau Minister,

zu den von Ihnen vorgeschlagenen Verbesserungen in der Pflege kann ich Ihnen wohl erst beglückwünschen, wenn die Finanzierung steht.
Ich möchte Ihnen aber vorschlagen, wie in erheblicher Weise im Gesundheitswesen Kosten reduziert werden können. Ist dies für Sie kein Thema?
Ich spreche das große Thema Gesundheitsvorsorge (Prävention) an, welches die größten Sparpotentiale hat und im Gesundheitswesen mehr als stiefmütterlich behandelt wird. Die Themen Sturzprophylaxe und allgemein effektiver Sport im Alter müßte ein zentrales Thema sein. Falls Ihnen die Studien gerade nicht vorliegen: Stürze können bei einer Sturzprophylaxe um bis zu 80 % reduziert werden und bei Gesundheitssport im Alter sinkt die Wahrscheinlichkeit an Demenz, Depression, Herz- Kreislauf, Gefäßerkrankungen, versch. Krebs- arten zu erkranken um unwahrscheinliche 50 %. Es ist also mehr als angebracht, diese Wege mit Vehemenz anzugehen. Bei einem politischen Wollen können damit alle Probleme im Gesundheits- wesen und mit den Lohnnebenkosten gelöst werden.
Es stellt sich damit natürlich die Frage, wann legen Sie den großen Wurf vor? Prävention ist ja ein Eckpfeiler des Koalitions- vertrages. Warum legen Sie kein Präventionsgesetz vor? Ist es für Sie hinnehmbar, wenn jedes Jahr bis zu 100 000 Senioren einen Oberschenkelhalsbruch erleiden und immer mehr Menschen wegen schrecklichen Krankheiten gepflegt werden müssen? Wann stricken Sie ein Netzwerk an Präventionsleistungen und Präventions- empfehlungen, um die Eigenverantwortung des Versicherten zu stärken? Halten Sie es für richtig, die Versicherten immer mehr zu belasten, anstatt mit einem großen Wurf die Kosten nachhaltig und kräftig zu senken?

Mit freundlichen Grüßen
Ulrich Parth

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Sehr geehrter Herr Parth,

vielen Dank für Ihren Beitrag. Ich kann Ihnen versichern, dass Prävention ein Thema ist, das auch mir persönlich sehr am Herzen liegt. Wie Sie denke auch ich, dass wir mit einer guten Präventionspolitik, die an der Lebenswelt der Menschen ansetzt, Krankheiten verhindern können aber auch die soziale bedingten Unterschiede im Gesundheitsstatus der Bevölkerung verbessern können. Dies belegen zahlreiche Studien.

Aus diesem Grund hat die Koalition festgelegt, noch in dieser Legislaturperiode ein Präventionsgesetz auf den Weg zu bringen. Gegenwärtig finden hierzu die Gespräche zwischen den Koalitionsfraktionen statt. Bis Ende diesen Jahres soll ein Gesetzentwurf in den Bundestag eingebracht sein. Ich werde als Bundesgesundheitsministerin dafür Sorge tragen, dass die Prävention zukünftig neben der Akutbehandlung, der Rehabilitation und der Pflege zu einer eigenständigen Säule im Gesundheitswesen ausgebaut wird.

Was es allerdings mit Blick auf die Komplexität eines entwickelten Gesundheitssystem wie unseres grundsätzlich nicht gibt, ist ein "großer Wurf, die Kosten nachhaltig und kräftig zu senken". Immer bessere Behandlungsmöglichkeiten aber auch Präventionsansätze werden auch in Zukunft nicht billiger. Ich streite dafür, dass die notwendigen Mittel möglichst solidarisch aufgebracht werden.

Was die GKV bereits heute im Bereich der Prävention leistet, können Sie übrigens unter www.die-gesundheitsreform.de nachlesen.

Abschließend noch vielen Dank, dass Sie meine Vorschläge hinsichtlich der Leistungsverbesserungen der Pflegeversicherung offenbar unterstützen. Aber wie bei allen Initiativen und Gesetzen brauche ich die Mehrheiten in Bundestag sowie – bei zustimmungspflichtigen Vorhaben – des Bundesrates.

Mit freundlichen Grüßen,
Ulla Schmidt