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Frage von Matti C. •

Frage an Ulla Schmidt von Matti C. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrte Ursula Schmidt,

wie können Sie es mit Ihrem Gewissen vereinbaren, unheilbar kranken Menschen, die Tag und Nacht an Schmerzen, Schlaf- und Appetitlosigkeit leiden Cannabis als wirksamen Stoff zur Linderung ihrer Symptome zu verweigern?

MfG Matti Carstensen

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Carstensen,

wir tragen dafür Sorge, dass die Bürgerinnen und Bürger einen guten Zugang zu hochwertigen Arzneimitteln haben. Auch zu solchen, die Schmerzen lindern und Schlaf- und Appetitlosigkeit bekämpfen. Gerade bei schwerstkranken Menschen ist ein möglichst gutes Schmerzmanagement unerlässlich. Deshalb habe ich mich auch dafür eingesetzt, dass wir die bereits bestehenden Möglichkeiten der Palliativversorgung in Deutschland nicht nur kontinuierlich weiterentwickeln, sondern stark ausbauen. Künftig werden den Menschen so genannte Palliativ-Care-Teams zur Verfügung stehen. Hierfür stellen wir fast eine viertel Milliarde Euro zur Verfügung. Näheres auch dazu können Sie auf www.die-gesundheitsreform.de finden.

In Deutschland existieren noch keine zugelassenen Arzneimittel auf Cannabisbasis – diese müssen entweder im Einzelfall importiert oder als Rezepturarzneimittel in der Apotheke hergestellt werden. Das zuständige Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte hat es im Rahmen von Ausnahmeerlaubnissen bisher zwei Patienten gestattet, einen standardisierten Cannabisextrakt bei sich selbst anzuwenden. Insgesamt stellen aus medizinischer Sicht Cannabinoide bei der Behandlung chronischer Schmerzen, nicht zuletzt wegen der erheblichen Nebenwirkungen, noch keine praktikable Alternative zu erprobten Therapien dar.

Abschließend möchte ich noch betonen, dass Cannabis eine gefährliche Droge ist, deren schwerwiegende gesundheitliche Risiken von vielen Menschen leider unterschätzt werden.

Mit freundlichen Grüßen

Ulla Schmidt