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Frage von Christoph B. •

Frage an Ulla Schmidt von Christoph B. bezüglich Gesundheit

Liebe Ulla Schmidt,

Als die Krankenkassen das letzte mal meinten, die Beiträge erhöhen zu müssen, haben Sie die Mitglieder aufgefordert, zu einer billigeren Kasse zu wechseln.
Das habe ich getan, muß allerdings sagen, daß meine Erfahrungen mit meiner neuen Billigst-Krankenkasse IKK-Direkt zum Teil hahnebüchen sind. Die Kasse hat nur eine Filiale in Kiel, es gibt also keine Geschäftsstellen vor Ort. E-Mails werden grundsätzlich nicht beantwortet - hoffentlich geht es mir da bei Ihnen besser - und am Telefon hängt man lange Minuten in der Warteschleife um dann auf Mitarbeiter zu treffen, die oft nicht kompetent genug sind, einfachste Fragen zu beantworten.

Auch das Hausarztmodell, das alle gesetzlichen Krankenkassen schon ab 1.4.07 anbieten sollten, ist von dieser Kasse unter Berufung auf angeblich gesetzlich gewährte Übergangsfristen noch immer nicht eingeführt.

Was sagen Sie dazu? Bitte machen Sie Ihren Einfluß geltend, daß bei dieser Kasse sich die Zustände normaliseren, die trotz Zustroms zahlreicher neuer Mitglieder nicht zu entschuldigen sind.

MIt freundlichen Grüßen

Christoph Busch

Portrait von Ulla Schmidt
Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Busch,

vielen Dank für Ihren Beitrag. Gegenwärtig stehen in Deutschland noch immer rund 240 gesetzliche Krankenkassen im Wettbewerb untereinander.

Seit 1996 bestehen speziell auch für Arbeiter erweiterte Wahl- und Wechselmöglichkeiten hinsichtlich ihrer gesetzlichen Krankenkasse. Zuvor genoss nur ein Teil der Bevölkerung entsprechende Wahlmöglichkeiten.

Ich gebe keine Empfehlung zur konkreten Wahl einer bestimmten Krankenkasse und auch keine Bewertung ab – dies würde auch keinen Sinn machen. Zu stark unterscheiden sich die Angebote neben dem bloßen Beitragssatz hinsichtlich regionalen Serviceangeboten, Satzungsleistungen, Zusatzversicherungspartnern, Wahltarifen oder auch besonderen Versorgungsangeboten. Gerade solche Versorgungsangebote wie Hausarzttarife oder – für chronisch erkrankte – strukturierte Behandlungsprogramme können nur individuell bewertet werden.

Tatsächlich müssen die Krankenkassen bestimmte Wahltarife anbieten. Hierzu gehören die genannten Hausarzttarife. Ich gehe auch davon aus, dass alle gesetzlichen Krankenkassen nach einer angemessenen Frist entsprechende Angebote entwickeln und Verträge mit Hausärzten abschließen. Krankenkassen die dies nicht tun, werden sicherlich schon bald erheblich an Attraktivität verlieren und laufen Gefahr, entsprechende Mitgliederverluste zu verzeichnen. Ich bin mir sicher, dass hier der Wettbewerbsdruck entsprechende Wirkung entfalten wird.

Mit freundlichen Grüßen,
Ulla Schmidt