Frage an Ulla Schmidt von Jörg B. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrte Frau Ministerin Schmidt !
Sie sprachen im Zusammenhang mit dem nationalen Ärzte-Protesttag am Montag, 4.12.06 davon, dass Sie kein Verständnis dafür hätten, wenn Ärzte "ihre Patienten in Geiselhaft nehmen" (DLF-Interview um 7:25). Ich bin einer der Ärzte, der an dem Ärztetag in Hannover teilgenommen hat und deswegen seine hausärztliche Praxis geschlossen hatte. Bin ich somit einer derjenigen, der nach Ihrer Einschätzung seine Patienten an diesem Tag in Geiselhaft genommen hat? Ich bitte Sie höflich um eine klare Beantwortung dieser Frage, damit ich Ihre Meinung in moralischer und anderer Hinsicht einordnen kann.
Mit freundlichem Gruß Dr.Jörg Berling
Sehr geehrter Herr Dr. Berling,
zunächst bitte ich um Entschuldigung dafür, dass Ihre Frage im Büroablauf leider unterging und daher so lange liegen blieb.
Selbstverständlich ist es ein demokratisches Grundrecht, an Demonstrationen teilzunehmen. Als Arzt im System der gesetzlichen Krankenversicherung sind Sie jedoch auch die Verpflichtung eingegangen, die Patientinnen und Patienten zu behandeln. Aus diesem Grund habe ich kein Verständnis dafür, dass Leistungserbringer zu den üblichen Praxiszeiten ihre Praxen schließen, um an Protesten teilzunehmen und die Patientinnen und Patienten in dieser Zeit keine Versorgung erhalten.
Mit freundlichen Grüßen
Ulla Schmidt