Frage an Ulla Schmidt von Dr. Peter G. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Sehr geehrte Frau Schmidt,
Ihr Berater, Herr Lauterbach, propagiert die Abschaffung bzw. Verkleinerung der sog. "Zweiten Facharztschiene", d.h. der niedergelassenen Fachärzte, und Verlagerung dieser Leistungen in Krankenhäuser oder krankenhausassoziierte MVZ.
Viele dieser bisher z.B. kommunalen Krankenhäuser werden derzeit von privaten Krankenhausträgern aufgekauft, z.B. den Rhön-Kliniken.
Aufsichtsratmitglied dort ist zufälligerweise Herr Lauterbach. Eine ehemalige Führungsperson der Rhön-Kliniken, Herr Theo Schröder, ist meines Wissens jetzt Ihr Staatssekretär.
Sehen Sie da nicht auch ein kleine Problem?
MfG
Dr. Peter Grotmann
Sehr geehrter Herr Grotmann,
als Bundesgesundheitsministerin kann ich mich sehr glücklich schätzen, mit meinem beamteten Staatssekretär einen ausgewiesenen Experten für vielerlei Bereiche unseres komplexen Gesundheitssystems zu haben, dessen Expertise nicht nur für den Krankenhausbereich über alle Parteigrenzen hinweg anerkannt ist. Dass Herr Dr. Schröder dieses Fachwissen in verschiedenen Tätigkeiten und verantwortungsvollen Aufgaben erworben hat ist mitnichten zu kritisieren, sondern vielmehr ausdrücklich zu begrüßen.
Herr Prof. Lauterbach war vor dem Erlangen seines Bundestagsmandates 2005 Mitglied im Sachverständigenrat für die Konzertierte Aktion im Gesundheitswesen. Fragen zu seiner Person bitte ich, an ihn als Abgeordneten zu richten.
Wie Sie wissen, wurde soeben eine sehr umfassende Gesundheitsreform auf den Weg gebracht. Neben zahlreichen, zum Teil sehr tief greifenden Maßnahmen in den verschiedensten Bereichen ergeben sich auch Veränderungen bezüglich der sie offenbar interessierenden fachärztlichen Versorgung. Stichpunktartig seien die umfassende Honorarreform, erweiterte Vertragsmöglichkeiten, Öffnung der Krankenhäuser oder neue Tarif- und Versorgungsangebote der Krankenkassen genannt. Auch bei den von Ihnen genannten MVZs konnte bereits zum 1.1.2007 die Verlängerung der Anschubfinanzierung sichergestellt werden.
Näheres zu diesen Themen sowie zur Gesundheitsreform allgemein finden Sie unter www.die-gesundheitsreform.de
Mit freundlichen Grüßen
Ulla Schmidt