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Frage von Klaus M. •

Frage an Ulla Schmidt von Klaus M. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Die SPD befürwortet einen beitritt der Türkei in die EU, dort ist es üblich innerhalb der Familie zu Heiraten, bei uns nennt man dies Inzest.
Hat sich die SPD auch darüber Gedanken gemacht ?
Es ist für mich als Wähler sehr wichtige welche Position die SPD auf diese Frage bezieht.
Gruß

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Müller,

die SPD und die SPD-geführte Bundesregierung befürworten die Aufnahme von Verhandlungen über einen EU-Beitritt. Wir befinden uns damit in einer langen außenpolitischen Kontinuität mit allen vorherigen Bundesregierungen.

Die Beitrittsverhandlungen beginnen am 3. Oktober 2005 und werden zehn bis fünfzehn Jahre dauern. Der Ausgang der Verhandlungen ist offen.

Es wäre ein ungeheurer Stabilitätszuwachs für Deutschland und Europa, wenn es gelingt, in der Türkei einen nicht-fundamentalistischen Islam mit den Werten der westlichen Aufklärung zu verbinden. Schon deshalb sollte die Türkei nach einem langen Verhandlungszeitraum die Chance bekommen, EU-Mitglied zu werden.

Inzest ist auch in der Türkei verboten. Das türkische Zivilgesetzbuch (Art. 129) verbietet u.a. die Ehe zwischen Verwandten in auf- und absteigender Linie sowie zwischen Geschwistern, zwischen Onkel bzw. Tante und Neffe bzw. Nichte.

Außerdem muss im Zuge der Beitrittsverhandlungen das nationale Recht der Türkei an die Europäische Gesetzgebung (Acquis communautaire) angepasst werden.

Mit freundlichen Grüßen

Ulla Schmidt