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Frage von Tobias S. •

Frage an Ulla Schmidt von Tobias S. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrte Frau Schmidt,

ich habe mehrere Fragen an Sie bzgl. der Schweinegrippe.
1. Diese Grippe ist nicht annähernd so gefährlich wie eine saisonale Grippe. Bernard Debré, Medizinprofessor und französischer Politiker, ist der Ansicht, dass die Schweinegrippe völlig in ihrer Gefährlichkeit überschätzt wird. Mittlerweile gibt es etliche Mediziner, die von einer völlig übertriebenen Panikmache sprechen.
http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/europa/Professor-H1N1Virus-ist-nur-ein-Grippchen/story/22773496
Frage: Warum trägt die Bundesregierung zur Hysterie bei und bereitet sich auf eine völlig unnötige Massenimpfung vor?
Info: Jedes Jahr sterben ca. 40.000 - 220.000 Leute in Europa an der saisonalen Grippe.
2. Eine Englische Studie hat ergeben, dass von 103 geimpften Kindern mit Tamiflu ca. 50 Prozent diese Kinder unter erheblichen Nebenwirkungen wie Bauchschmerzen und Übelkeit bis zu Begleiterscheinungen wie lange andauernder Konzentrationsschwäche, Schlaflosigkeit, Albträume und Verhaltensänderungen leiden. http://www.blick.ch/news/ausland/tamiflu-macht-kindern-albtraeume-124910
Frage: Wollen Sie wirklich eine Massenimpfung im Herbst durchführen, die solch starke Nebenwirkungen hat? Es gibt bei dieser Impfung noch nicht einmal Langzeitstudien, man weiss also nicht einmal, ob es noch verheerendere Nebenwirkungen gibt, vom Sinn mal ganz abgesehen.
3. Halten Sie es für möglich, dass ein Pharmaunternehmen dieses Virus erschaffen hat, um ihren Bestand an Tamiflu zu verkaufen und hunderte Millionen Gewinn zu machen und womöglich noch mit der WHO zusammenarbeitet um Regierungen zu veranlassen, Millionen von Impfstoffen zu kaufen?

Mit freundlichen Grüßen
Tobias Schattke

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Schattke,

vielen Dank für Ihre E- Mail. Die Erkrankung verläuft derzeit glücklicherweise weiterhin mild, die wenigen schweren Verläufe traten bei Patienten mit chronischen Erkrankungen auf. Die Erfahrungen der vorangegangenen Pandemien zeigen jedoch, dass auf eine schwache erste Welle bisher immer eine zweite Welle mit mehr schweren Verläufen und einer größeren Zahl an Todesfällen folgen kann. Auf diese Situation muss Deutschland vorbereitet sein.

Die Bundesländer haben für Deutschland in einem ersten Schritt 50 Mio. Impfdosen bestellt. Damit soll vorrangig chronisch Kranken und Schwangeren, die ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf der Neuen Influenza A(H1/N1) haben, der Impfstoff angeboten werden. Ebenfalls im ersten Schritt wird auch medizinisches Personal sowie Personal, z. B. der Polizei oder Feuerwehr, das für die Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung notwendig ist, geimpft werden. Das Bundeskabinett hat am 19. August einer entsprechende Verordnung zugestimmt. Die Impfung wird ausschließlich auf freiwilliger Basis erfolgen.

Zu möglichen Nebenwirkungen des Impfstoffes:
Impfstoffe, wie Arzneimittel allgemein, unterliegen der Zulassungspflicht gemäß Arzneimittelgesetz und durchlaufen ein Zulassungsverfahren, in dem neben der pharmazeutischen Qualität die Wirksamkeit und Unbedenklichkeit durch die nationale oder europäische Zulassungsbehörde überprüft werden. Für die Zulassung ausschlaggebend ist dabei u. a. der Nachweis eines positiven Nutzen-Risiko-Verhältnisses. Es wird ausschließlich Impfstoff verimpft werden, der zugelassen ist. Es ist aber nicht auszuschließen, dass bei breiter Anwendung eines neuen Arzneimittels bislang unerwartete Nebenwirkungen entdeckt werden. Die Fachleute des zuständigen Paul Ehrlich-Instituts (PEI) sagen aber, dass solche Nebenwirkungen, wenn überhaupt, sehr selten auftreten. Die Erfassung und Bewertung von Nebenwirkungsmeldungen während der Anwendung der Influenza A/H1N1-Impfstoffe ist daher von besonderer Bedeutung. Hierfür werden weltweit, auch in Deutschland, entsprechende Überwachungsinstrumente aufgebaut.

Die Vermutung, die aus Ihrer abschließenden Frage spricht halte ich - mit Verlaub - für äußerst abwegig.

Mit freundlichen Grüßen

Ulla Schmidt