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Frage von Claudia M. •

Frage an Ulla Schmidt von Claudia M. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrte Frau Schmidt,
wie ich in der Presse gelesen habe, hat die e-card, die sie einführen wollen, schon jetzt 1,5 Miliarden Euro gekostet. Wären Sie so freundlich, mir den Nutzen zu erklären. Wäre es nicht besser gewesen, diese 1,5 Milliarden Euro einach ins Gesundheitswesen zu transferieren. Mit 1,5 Milliarden Euro könnte man dort eine Menge anstellen - zum Beispiel Kranken helfen.
Mir scheint die Gesundheitspolitik etwas entgleist. Einerseits ist genug Geld vorhanden um solche Projekte wie die e-card voranzutreiben, andererseits fehlt es am Notwendigsten für kranke Menschen.
Mich würde interessieren, wer die Ausgaben dafür bisher getätigt hat. Waren es die Krankenkassen, waren Sie es?
Oder waren es die Firmen, die das Gesundheitministerium jedes Jahr mit Millionen Euro sponsoren und die jedes Jahr das Sommerfest des Gesundheitsministeriums ermöglichen?

Mit freundliche Grüßen
Claudia Müller

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Sehr geehrte Frau Müller,

die Pressemeldungen, wonach die Erprobung der elektronischen Gesundheitskarte bereits 1,5 Milliarden Euro verursacht habe, sind unzutreffend. Bislang wurde ein Bruchteil dieser Summe in die Entwicklung von der gematik investiert.

Die gematik ist eine Betriebsorganisation, die von den Spitzenorganisationen des deutschen Gesundheitswesens im Januar 2005 gegründet wurde. Gesellschafter der gematik sind die acht Spitzenorganisationen im deutschen Gesundheitswesen. In ihrem Auftrag bereitet die gematik die Einführung der elektronischen Gesundheitskarte in Deutschland vor und wird die mit ihr verbundenen Telematikanwendungen schrittweise ausbauen.

Mit erweiterten, flexibel nutzbaren Funktionen löst diese neue Gesundheitskarten-Generation die 1994 eingeführte Krankenversichertenkarte ab und ermöglicht einen sicheren und effizienten Austausch von Daten zwischen Versicherten, Ärzten, Apothekern und Krankenkassen: Der Schlüssel für den Austausch ist die elektronische Gesundheitskarte.

Die elektronische Gesundheitskarte ist eine wichtige Voraussetzung für eine grundlegende Modernisierung des deutschen Gesundheitswesens. Sie ist der Schlüssel zu einer Vielzahl von neuen Funktionen und wird in Verbindung mit einer Telematikinfrastruktur für die Datenkommunikation die Qualität der medizinischen Versorgung erhöhen und das Recht auf Eigenverantwortung der Patienten stärken.

Den erforderlichen Investitionen stehen künftig erhebliche Einsparungen im Gesundheitswesen gegenüber. So gehen beispielsweise aktuelle Gutachten von jährlichen Einsparungen von 500 Millionen Euro allein durch die Vermeidung von unerwünschten Arzneimittelwirkungen aus, die dann der Versorgung der Patientinnen und Patienten zugute kommt.

Darüber hinaus würde ich Sie bitten, sich bei Fragen, die Sie an mich in meiner Funktion als Bundesministerin für Gesundheit richten, direkt an das Bundesministerium für Gesundheit zu wenden.

Wenn Sie uns schreiben wollen: info@bmg.bund.de

Oder rufen Sie an. Auf der Website des Bundesgesundheitsministeriums http://www.bmg.bund.de finden Sie die nach verschiedenen Themen sortierten Telefonnummern des Bürgertelefons.

Auch wenn jedes Schreiben an mich auf Abgeordnetenwatch von mir, einer Mitarbeiterin oder einem Mitarbeiter gelesen wird, kann ich wegen der sehr großen Zahl an Briefen und E-Mails, die ich jeden Tag erhalte, nicht alle persönlich beantworten. Dafür bitte ich Sie um Verständnis.

Mit freundlichen Grüßen
Ulla Schmidt