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Ulla Lötzer
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Frage von Attila B. •

Frage an Ulla Lötzer von Attila B. bezüglich Familie

Sehr geehrte Frau Lötzer,

welche Maßnahmen plant "die Linke", um die fortschreitende Aushöhlung der staatlichen, umlagefinanzierten Rente aufzuhalten und umzukehren, da sie die günstigste, sicherste, sozialste Möglichkeit für die Rentenfinanzierung bietet?
Ich denke da an die negativen Schlagworte wie
- Riester-Rente
- Entkappselung von AN und AG (max. 11%) Beiträgen
- nicht Betrachtung der Produktivitätessteigerung bei der Rentenformel
- usw.

Vielen Dank und Grüße!
Attila Betes

Portrait von Ulla Lötzer
Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Betes,

Die Fraktion DIE LINKE fordert einen grundlegenden Kurswechsel in der Rentenpolitik. Die gesetzliche Rente muss wieder zum Zentrum der Alterssicherungspolitik werden und den Lebensstandard im Alter sichern. Dazu müssen sämtliche Kürzungen aus der Rentenformel gestrichen werden. Die Anhebung des Renteneintrittsalters auf über 67 Jahre lehnen wir ab, weil sie für die meisten zu hohen Abschlägen führen wird und deswegen nur eine verkappte Rentenkürzung ist. Stattdessen wollen wir flexible Übergänge in die Rente vor dem 65. Lebensjahr ermöglichen. Dafür kämen geförderte Altersteilzeitmodelle wie auch der erleichterte Zugang zu Erwerbsminderungsrenten ohne Abschläge in Frage.

Die gesetzliche Rente soll in Zukunft alle Erwerbstätigen erfassen. Auch Selbständige, Beamte und Politiker/innen sollen in sie einzahlen. Die Beitragsbemessungsgrenze wollen wir aufheben. Dadurch wird mehr Geld in die Rentenkasse eingezahlt, das dann gerechter verteilt werden kann. Dieser Solidarausgleich soll erweitert werden, damit Phasen der Erwerbslosigkeit oder Kinderbetreuung und niedrige Löhne nicht in die Altersarmut führen. Insbesondere sollen für Arbeitslosengeld II-Beziehende höhere Beiträge zur Rentenkasse geleistet und die Rentenansprüche von Geringverdienenden aufgewertet werden. Kein Mensch soll im Alter weniger als 800 Euro aus der Rente oder Grundsicherung haben.

All dies muss von einer Politik für gute Arbeit und gute Löhne flankiert werden. Denn der Niedriglohn von heute ist die Altersarmut von morgen.

Mit freundlichen Grüßen
Ulla Lötzer