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Ulla Jelpke
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Frage von Jochen T. •

Frage an Ulla Jelpke von Jochen T. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung

Sehr geehrte Ulla Jelpke,

ich hätte gerne gewusst wieviele Bürger durch "Waldtypische Gefahren" im Jahre 2018+2017 A:gestorben B:verletzt worden sind, und bei wievielen es Arbeitsunfälle waren(Forstarbeiter)?
Der Hintergrund ist das unser Kindergarten nun keinen Waldbesuchstag mehr veranstalten darf, weil es im Wald so gefährlich sei und man uns für einen Besuchstag die Versicherungs Richtlinien für Waldkindergärten auferlegt hat.Das finden wir sehr schade, da die Mehrheit unserer Eltern den KiGa gerade wegen der Besuche ausgewählt hatten. Es wird hier anscheinend mit zweierlei Maß gemessen so erscheint es uns, denn wenn die Komune durch Klagen betroffen sind geht es so aus, dass die Gefahren nahezu alles an Schäden abzudecken scheinen, hierzu Oberlandesgericht Köln u.a.
https://www.lto.de/recht/nachrichten/n/olg-koeln-1u12-19-keine-haftung-waldtypische-gefahr-unfall-mountainbike/

Hochachtungsvoll J. T. und für alle anderen Eltern

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr T.,

mir liegt leider keine generelle Statistik über Opfer „waldtypischer Gefahren“ vor. Tatsächlich sind allerdings die Unfälle von Forstarbeitern im Wald aufgrund der Kalamitäten in den letzten Monaten deutlich angestiegen. Siehe die Meldung der SVLFG, die u.a. Forstleute versichert.

https://www.svlfg.de/fa-hohe-unfallzahlen-im-ersten-halbjahr

und hier

https://www.svlfg.de/schadholzeinschlag

Im kommenden Jahr - wenn die Zahlen für das Jahr 2019 vorliegen - macht es Sinn, einmal eine parlamentarische Frage nach Unfällen im Wald aufgrund der Kalamitätslage zu stellen.

In wie fern Betretungsverbote von Wäldern gerechtfertigt sind, kann ich nicht einschätzen. Die Entscheidungen werden in der Regel aufgrund der Situation vor Ort von den Obersten Forstbehörden und den Ländern getroffen.

Ich finde es jedenfalls ausgesprochen bedauerlich, wenn Kinder aus versicherungstechnischen Gründen nicht mehr mit ihrem Kindergarten einen Wald besuchen können. Denn ich bin der Überzeugung, dass es wichtig ist, auch schon die Kleinsten an die Natur heranzuführen, damit sie deren Wert zu schätzen lernen und sich später auch für den Erhalt der natürlichen Umwelt einsetzten.

Generationen von Kindern haben solche Waldspaziergänge gemacht. Nur die wenigsten von ihnen dürften dabei in tiefe Löcher gefallen, vom Ast erschlagen oder gar vom Wolf gefressen worden sein. Und Gefahren lauern theoretisch überall. Das Risiko für die Kinder bei einem Ausflug in der Stadt von einem Elektroroller oder gar einem Auto erfasst zu werden, erscheint mir allemal größer als durch „waldtypische Gefahren“.

Mit freundlichen Grüßen,
Ulla Jelpke