Frage an Ulla Jelpke von Bernd I. bezüglich Recht
Sehr geehrte Frau Jelpke,
der Verfassungsschutz warnte vor der Gülen-Bewegung. Diesbezüglich sende ich Ihnen diesen Link mit:
http://www.stern.de/news2/aktuell/verfassungsschutz-warnt-offenbar-vor-guelen-bewegung-2087335.html
Gestern hat die ARD darüber berichtet, dass die Bewegung über 300 Bildungseinrichtungen in Deutschland unterhält . Auch wurden Fälle bekannt, wo eine mehr als nur fragwürdige Idelogie an den Schulen vorkommt.
Hierfür sende ich Ihnen diesen Link mit:
http://www.tagesschau.de/inland/guelen-erdogan100.html
Aber auch die "christliche" aber umstrittenen Piusbrüder hatten z.B. im Allgäu eine Schule eröffnet: Hierfür sende ich Ihnen diesen Link mit:
http://www.welt.de/politik/deutschland/article13601663/Piusbrueder-gruenden-Schule-im-Allgaeu.html
Wann erfolgt endlich eine grundsätzliche Trennung von Staat und Religion- zumindest in Schulen, bei der Justiz und in den Krankenhäusern?
Als Atheist fühle ich mich von der Politik verschauckelt.
Mit freundlichen Grüßen
Bernd Imming
Sehr geehrter Herr Imming,
ich beobachte die Aktivitäten der Bewegung um den pensionierten Imam Fethullah Gülen seit längerem kritisch und habe diesbezüglich bereits mehrfach Kleine Anfragen an die Bundesregierung gestellt. Mir ist auch bekannt, dass die Gülen-Bewegung sich nach außen zwar als tolerant und modern gibt, doch intern ein türkischer Nationalismus und konservative Islamvorstellungen vorherrschen, die sich insbesondere gegen nicht-türkisch-sunnitische Bevölkerungsgruppen aus der Türkei wie Kurden und Aleviten richten.
Mir erschient, dass diese Bewegung ihre Bildungseinrichtungen als Köder missbraucht, um so an Jugendliche zu kommen, die sie in ihre sektenähnlichen Strukturen zieht.
Der Erfolg von Privatgymnasien und Nachhilfeeinrichtungen der Gülen-Bewegung in Deutschland beruht allerdings auch darauf, dass unser Bildungssystem strukturell Kinder aus migrantischen Familien benachteiligt. Dieses Versagen des Staates in der Bildungspolitik nutzen die Bildungseinrichtungen der Gülen-Bewegung aus. Von daher muss meiner Ansicht nach eine Kritik an diesen Schulen immer auch mit einem Hinweis auf die Mängel des staatlichen Bildungssystems in Deutschland verbunden sein.
Ich bin der grundsätzlichen Auffassung, dass Schule und Bildung staatliche Aufgaben sind. Schon von daher lehne ich Privatschulen, die oftmals nur Kindern aus begüterten Familien zugänglich sind, ab.
Mit Ihrer Forderung nach einer Trennung von Staat und Religion bzw. Staat und Kirche rennen Sie bei mir im Übrigen offene Türen ein.
mit freundlichen Grüßen
Ulla Jelpke