Frage an Ulla Jelpke von Antje M. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Frau Jelpke,
danke für Ihre Antwort.
Im Prinzip gebe ich Ihnen und den anderen vier Abgeordneten Ihrer Fraktion recht.Auch wir sind gegen eine Priviligierung der Institution Ehe. Die Übertragung aktueller Privilegien der Ehe (die ja so schnell nicht verschwinden werden) auf gleichgeschlechtliche Partnerschaften würden aber in unserem konkreten Fall bedeuten, dass finanzielle Benachteilungen aufgehoben wären. Eine von uns beiden hat große finanzielle Einbußen hingenommen,um eine mehrjährigen Fernbeziehung zugunsten eines Zusammenlebens zu beenden. Die Rente ist trotz fast 40jähriger Erwerbsarbeit minimal. Da würde uns eine gemeinsame steuerliche Veranlagung sehr helfen.
Sind Sie nicht auch der Meinung,dass die konkrete Verbesserung der Lebenssituation von Menschen ggf. wichtiger ist als das Festhalten an Prinzipien?
Mit freundlichen Grüßen
Antje Meurers
Sehr geehrte Frau Meurers,
leider waren die Mehrheitsverhältnisse im Bundestag bei dieser Abstimmung von vorneherein so, dass die Anträge von SPD und Grünen keine Chance auf Annahme hatte.
Eine konkrete Verbesserung zumindest für einige weiterhin diskriminierte gleichgeschlechtliche Partnerschaften durch die Öffnung der Ehe stand damit nicht wirklich zur Disposition.
Unter diesen von vorneherein bekannten Umständen der Aussichtslosigkeit der Anträge habe ich mich ebenso wie einige weitere Abgeordnete der LINKEN der Stimme enthalten, um in unserer persönlichen Erklärung auf die Halbheit dieser Anträge mit ihrer einseitigen Privilegierung der Ehe hinzuweisen.
Mit freundlichen Grüßen,
Ulla Jelpke