Frage an Ulla Jelpke von Gerhard R. bezüglich Jugend
Sehr geehrte Frau Jelpke,
zu
http://daserste.ndr.de/panorama/archiv/2011/bundeswehr229.html
http://www.wdr3.de/resonanzen/details/artikel/wdr-3-resonanzen-957d060046.html
Überschrift:Bundeswehroffiziere vor leeren Klassen? ( ganz unten)
http://www.tdh.de/schule-ohne-militaer .
http://www.dw-world.de/dw/article/0,,5230528,00.html
habe ich folgende Petition beim Landtag von Mecklenburg-Vorpommern eingereicht:
Über welche Entscheidung/ welche Maßnahme/ welchen Sachverhalt wollen Sie sich beschweren? Unter http:daserste.ndr.de/panorama/archiv/2011/lbundeswehr229.html finden Sie Panorama: Bedingt einsatzbereit—Bundeswehr gehen die Soldaten aus vom 31.3.2011. In der Gesamtschule Prerow wurden die bekannten Grundsätze für die politische Bildung in Schulen in einen unvertretbaren Ausmaß verletzt. Möglicherweise hat die einseitige Beeinflussung wesentlich dazu beigetragen, daß Schülerinnen später zur Bundeswehr gehen und im Ausland ihr Leben riskieren.
Was möchten Sie mit Ihrer Bitte/ Beschwerde erreichen? Der Landtag soll Folgendes ermöglichen:
Minderjährige Schüler/innen dürfen nur an einem Unterricht oder einer Veranstaltung mit der Bundeswehr teilnehmen, wenn Eltern der Schule vorher die Erlaubniserteilung mitgeteilt haben. Volljährige Schüler können die Teilnahme ablehnen, wenn Friedensorganisationen nicht mitwirken.
Muss nach Ihrer Vorstellung ein Gesetz/eine Vorschrift geändert/ergänzt werden? Wenn ja, welche(s)? Schulgesetz
In den 4 Links beschreiben in dieser Reihenfolge ein Redakteur von Panorama, ein Journalist beim WDR 3, die Kinderschutzorganisation Terre des hommes und ein Redakteur der "Deutschen Welle"(hier ging es um das Sally-Bein Gymnysium im brandenburgischen Beelitz) die einseitige Beeinflussung der Schüler/innen durch den Bundeswehroffizier.
Nach meinem Eindruck kann (oder will?) die Schulaufsicht die einseitige Beeinflussung nicht verhindern. Wie beurteilen Sie das?
Mit freundlichen Grüßen
Gerhard Reth
Sehr geehrter Herr Reth,
Sie fragen mich danach, wie ich die von Ihnen eingebrachte Resolution und die Haltung der Landesschulbehörde Mecklenburg-Vorpommern beurteile. Die Haltung dieser Behörde kenne ich nicht gut genug, um mich dazu zu äußern. Ich kann Ihnen aber sagen:
Den Einsatz von Offizieren der Bundeswehr im Schulunterricht lehne ich eindeutig ab.
Das gilt sowohl für Wehrdienstberater, die den Jugendlichen einen "todsicheren" Arbeitsplatz anpreisen - ich will, dass Schulen Bildungsstätten bleiben und nicht zu Rekrutierungsstellen fürs Militär degenerieren! Und das gilt auch für Jugendoffiziere. Denn diese sollen für die offizielle "Sicherheitspolitik" werben, das heißt also auch den Krieg in Afghanistan. Sie sollen ihn nicht problematisieren, sondern ihn ganz eindeutig unterstützen. Diese Vorgabe ergibt sich aus dem Handbuch der Jugendoffiziere (hier einzusehen http://www.dfg-vk.de/thematisches/umruestung-bundeswehr/2010/446 ), das ganz klar davon spricht, dass sich ein Jugendoffizier immer an die offizielle Sicht der Dinge zu halten hat. Das ist kein Unterricht, das ist einfach nur Militärpropaganda, und ich sehe absolut nicht ein, was das an der Schule zu suchen hat.
Aus diesem Grunde geht mir auch Ihre Petition nicht weit genug. Sie wollen ja diese Militärpropaganda nur unter gewisse Bedingungen stellen. Ich wüsste aber nicht, welchen pädadogischen Nutzen solch ein Wehrkundeunterricht haben sollte. Die Bundesregierung hat nun wirklich genug Möglichkeiten, für Ihre Kriegspolitik zu werben, da braucht sie nicht auch noch die Schulen zu stürmen! Deswegen plädiere ich dafür, den Einsatz von Jugendoffizieren und Wehrdienstberatern an Schulen gänzlich zu untersagen.
Mit freundlichen Grüßen
Ulla Jelpke