Frage an Ulla Jelpke von Frank L. bezüglich Recht
Sehr geehrte Frau Jelpke,
sie schreiben auf Ihrer Homepage:
"„Schulen müssen Bildungsstätten bleiben und dürfen nicht zu Orten militärischer Indoktrination werden. Militärs haben dort nichts zu suchen.“
Wie stehen Sie zu der Forderung dass linksextremistische Gruppierungen in Bildungsstätten wie zum Beispiel Universitäten auch nichts zu suchen haben?
Sehr geehrter Herr Leiprecht,
eine solche Forderung ist mir bislang nicht bekannt, da müssten Sie mir bitte mitteilen, wer das gefordert haben soll. Ich kann jedenfalls nicht erkennen, dass es für solch eine Forderung einen Bedarf gibt, da meines Wissens „linksextremistische Gruppierungen“ keinen Einfluss auf Bildungsstätten haben. Das kann man von der Bundeswehr hingegen nicht sagen: Jugendoffiziere konnten im Vorjahr wieder weit über 100.000 Schülerinnen und Schüler mit den wehrpolitischen Ansichten der Bundesregierung indoktrinieren – getarnt als „Unterricht“, mit Anwesenheitspflicht. Hinzu kommt, dass auch Wehrdienstberater an den Schulen auftreten können, wo sie im vergangenen Jahr fast 300.000 Jugendlichen einen „Job“ bei der Bundeswehr schmackhaft machen wollten. Eine derartig einseitige Einflussnahme auf den Bildungsauftrag der Schule lehne ich ab, und ich begrüße es, dass sowohl Schülerinnen und Schüler, aber auch Eltern und Lehrpersonal zunehmenden Protest entfalten. So lädt ein Bezirkselternausschuss in Berlin zur Gründung einer Elterninitiative gegen Jugendoffiziere ein, und auch aus der GEW kommt immer mehr Kritik.
Mit freundlichen Grüßen
Ulla Jelpke