Frage an Torsten Schneider von Victoria H. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen
sehr geehrter herr schneider,
als anwohnerin interessiert mich die zukunft der alten mälzerei. was können sie dazu sagen?
mit freundlichen grüßen v. hunder
Sehr geehrte Frau Hunder,
Sie sprechen da ein Thema an, dass viele Pankower bewegt. In unserem Kiez finden wir gleich drei große Industriebrachen; die von Ihnen angesprochene Alte Mälzerei, die Garbatyfabrik an der Hadlichstraße und den alten Rangierbahnhof an der Granitzstraße.
Zu diesen Geländen besteht nach meinem Kenntnisstand unter allen Pankower Politikern weitestgehend Konsens. Die ehemaligen Garbatyhallen sollen von der renommierten Schauspielschule Ernst Busch genutzt werden. Die dafür erforderlichen Sanierungsmittel müssen noch freigegeben werden. Wir von der Pankower SPD werden das durchsetzen helfen. Gerade heute Nachmittag wurde darüber mit Klaus Wowereit ein Gespräch geführt. Das Gelände des ehemaligen Rangierbahnhofes Pankow wird von der Bahntochter Aurelis erschlossen und vermarktet. Dabei werden die Kommunal- und die Landespolitiker der Pankower SPD sowohl die umliegenden Einzelhändler und Gewerbetreibenden, als auch die verkehrsgerechte Anbindung des Geländes im Blick haben. Ich habe diese Entwicklung bereits mit zahlreichen Einzelhändlern in der Flora-, Breite und in der Berliner Straße besprochen.
Während sich für das ehemalige Fabrikgelände in der Hadlichstraße und den ehemaligen Rangierbahnhof entlang der Granitzstraße also Lösungen abzeichnen, ist das Schicksal der Alten Mälzerei offen. Das Gelände gehört dem Lebensmittelkonzern Oetker. Die zum Konzern gehörende Radeberger-Gruppe hat das Gelände durch die Übernahme der Brau und Brunnen AG erworben, die seit der Übernahme des Getränkekombinates Berlin 1990 Eigentümerin war.
Für die unter Denkmalschutz stehenden 1874 erbauten Gebäude wurde 1999 ein städtebaulicher Vertrag geschlossen, der eine Nutzung als Kulturzentrum, unter anderem mit Kino, Bezirksbibliothek und Bowlingcenter vorsah. Die geplanten Investitionen von rund 13 Mio Euro waren wohl der Grund, weshalb das Projekt scheiterte. Die Bibliothek ist derweil im Jüdischen Waisenhaus unter gekommen.
Das Pankower Bezirksamt wird sicher weiter bemüht sein, eine Lösung herbeizuführen. Ich werde diese Bemühungen mit ganzer Kraft unterstützen.
Mit herzlichen Grüßen
Torsten Schneider