Frage an Torsten Koplin von Olaf B. bezüglich Gesundheit
Lieber Herr Koplin,
Zeitungsberichten zufolge will ihre Partei alle Drogen legalisieren. Finden Sie diese Forderung vor dem Hintergrund von Tausenden von Drogenabhängigen nicht menschenverachtend?
Olaf Böttger
Mitglied einer Selbsthilfegruppe
Sehr geehrter Herr Olaf Böttger,
vielen Dank für Ihr Interesse an meiner Position zur Drogenpolitik. Die Linke.PDS, deren programmatische Aussagen auch meine Handschrift trägt, setzt sich für eine bessere Gesellschaft ein, die frei ist von Ausgrenzung, Arbeitslosigkeit und Fremdenfeindlichkeit.
Eine Partei, die sich derartig für die Stärkung der Selbstbestimmung des Einzelnen engagiert, wäre unglaubwürdig, wenn sie zugleich die Abhängigkeit des Menschen von Substanzen und den damit einhergehenden Erkrankungen und seelischen Qualen sowie im jeweiligen persönlichen Umfeld entstehendes Leid billigend in Kauf nehmen würde.
Deshalb kann ich mit Gewissheit auch ohne genaue Kenntnis des von Ihnen erwähnten Zeitungsberichtes sagen, dass Die Linke. PDS nicht für die Freigabe aller Drogen steht.
Wofür sie jedoch steht, ist die Entkriminalisierung von Drogenabhängigen. Statt dessen muss das politische Handeln der Verantwortlichen in Kommunen, Ländern und im Bund durch mehr Aufklärung, Prävention und Hilfen bestimmt sein. Kriminell sind vor allem die illegalen Drogenhändler und Drogenkartelle, die auf dem Schwarzmarkt Unmengen von Geld am Drogenhandel verdienen. Sie müssen mit aller Entschiedenheit bekämpft werden.
Umstritten ist die Forderung des der PDS nahestehenden Jugendverbandes "Solid". Er will die Freigabe so genannter weicher Drogen. Diese Forderung nehme ich zur Kenntnis, teile sie jedoch nicht und trete auch hierfür nicht ein.
Schließlich möchte ich auch noch darauf hinweisen, dass unsere Gesellschaft vor allen Dingen ein Problem mit den so genannten legalen Drogen hat und auch hier mehr Prävention notwendig ist.
Mit freundlichen Grüßen
Torsten Koplin