Frage an Torsten Koplin von Julia O. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Koplin,
wie den Medien zu entnehmen, ist geplant ca. 5000 syrische Flüchlingsfamilien in Deutschland asyl zu gewähren.
Sie kenne die Situation im Land, aber auch die in Ihrem Wahlgebiet.
Was werden Sie unternehmen um Asylsuchende mehr Rechte zu erstreiten und den gelebten Rassismus der BRD aus den Köpfen der Menschen zu bekommen?
Mit freundlichen Grüßen,
Julia Ollig
Sehr geehrte Julia Ollig,
die Zahl der Menschen, die, weil Ihr Leben bedroht ist, hier Asyl suchen, nimmt zu. Es handelt sich dabei um Menschen aus ganz verschiedenen Krisengebieten der Welt, nicht allein aus Syrien. Dies hat seine Ursache auch in einer verfehlten Politik der Bundesregierung. Beispielhaft sei auf die unverantwortlichen Waffenexporte in eben solche Krisengebiete verwiesen. Insofern werden wir hierzulande mit den logischen Konsequenzen einer inhumanen, unsolidarischen und sozial ungerechten Politik der Herrschenden konfrontiert. Allein aus Gründen der Mitmenschlichkeit ist es geboten, ihnen Schutz und Unterkunft zu geben. Erfahrungen zeigen, dass dort, wo Menschen mit Migrationshintergrund und Einheimische zusammenkommen, sie von einander lernen, das Zusammenleben allseits gewinnbringend sein kann. Insofern ist mir daran gelegen, dass wir eine Willkommenskultur entwickeln. Dies setzt Herzensbildung, politische Bildung aber vor allem direkte Kontakte voraus. Hierfür werde ich mich auch weiterhin einsetzen. Angesprochen auf Erfahrungen in der eigenen Region, sind Schwierigkeiten und Probleme des Zusammenlebens von AlsylbewerberInnen und Einheimischen nicht auszublenden. Als ein Verfechter dezentraler Unterbringung von AsylbewerberInnen lehren jüngste Ereignisse, dass Fragen der sozialen Begleitung und Betreuung, der persönlichen und inneren Sicherheit, also Fragen der Integration gründlich durchdacht und behandelt werden müssen. Es geht nicht an, dass man meint, dies sei Sache der Verwaltung, der Bürgermeisterin, des Bürgermeisters oder der Kommunalvertretung. Hier sind wir alle gefragt, einen Anteil am Gelingen des Zusammenlebens in guter Nachbarschaft zu leisten.
Mit freundlichem Gruß
Torsten Koplin