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Torsten Koplin
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Frage von Werner O. •

Frage an Torsten Koplin von Werner O. bezüglich Verbraucherschutz

Sehr geehrter Herr Koplin,

ich habe gleich mehrere Fragen an Sie:

Was sind überhaupt Ihre Schwerpunktthemen? Ich frage auch deswegen, weil ich wissen möchte, welche Ausschüße Sie denn, im Falle ihrer Wahl besetzen wollen. Wo sehen Sie da Ihre Möglichkeiten unsere Region am besten zu vertreten?

Welche Position haben Sie eigentlich zum geplanten Steinkohlekraftwerk in Lubmin? Welche Gründe sprechen dafür und welche dagegen?

Was glauben Sie: Welche Probleme sind die drängendsten unserer Region und welche Lösungen sehen Sie dafür?

Wenn Sie gewählt werden, sind Sie dann bereit, die Menschen öffentlich über Ihre Einkünfte zu informieren? Wenn nicht, dann warum?

Soweit erstmal,

Mit freundlichen Grüßen,

Werner Oberndörfer

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Sehr geehrter Werner Oberndörfer,
haben Sie Dank für Ihre Fragestellungen, die ich gern der Reihe nach beantworten möchte.
Schwerpunkte meiner bisherigen politischen Arbeit sind Themen der Sozial- und Gesundheitspolitik sowie der Kulturpolitik. Auf diesen Gebieten habe ich mir Kenntnisse angeeignet, die ich in die Arbeit der entsprechenden Ausschüsse einbringen könnte. Darüber hinaus könnte ich mir auch eine Mitarbeit im Haushaltsausschuss oder im Wirtschaftsausschuss des Deutschen Bundestages vorstellen. Auf Ihre Frage nach meiner Position zum geplanten Bau eines Steinkohlekraftwerkes möchte ich Ihnen mitteilen, dass ich ein solches Vorhaben aus ökonomischen und ökologischen Gründen ablehne. Was das Pro eines solchen Projektes betrifft, so wird mir häufig entgegengebracht, dass wir angesichts des steigenden Energiebedarfs ja schließlich die Kapazitäten benötigen würden. In der Tat benötigt unser Land eine leistungsstarke energetische Basis. Wenn ich dies bejahe, so muss ich dennoch nicht zugleich ja zu einem Steinkohlekraftwerk sagen. Im Gegenteil. Wir leben in einer Zeit, in der der Klimawandel geradezu spürbar, für jeden sichtbar wird. Hauptkatalysator dieser Entwicklung ist der Mensch, insbesondere durch die Verbrennung fossiler Rohstoffe. Damit muss Schluss gemacht werden, um des Überlebens willen. Alternativ ist der Einsatz regenerativer Energien massiv voranzutreiben. Auch ökonomisch ist das Unterfangen unsinnig. Wenn man bedenkt, dass die zu verbrennende Kohle von anderen Kontinenten herbeigeschafft wird, so fällt allein die Energiebilanz negativ aus, d. h. alle verbrauchte Energie bis zur Einspeisung ist bereits größer als die, die letztlich ins Netz fließt. Das ein solches Szenario nicht ungewöhnlich ist, beweist Arundati Roy, die indische Schriftstellerin und Globalisierungskritikerin, in einer ihrer Publikationen. Darin beschreibt sie, wie internationale Konzerne beim Bau von Stauseen in Indien vorgehen. Auch dort wird fahrlässiger weise mehr Energie beim Bau und Betrieb der Wasserkraftanlagen verbraucht, als diese letztlich an Energie produzieren. Warum dies alles, ob dort oder hier? Aus Gründen des Profits.
Die drängendsten Probleme unserer Region sehe ich in der Schaffung von
Existenz sichernden Arbeitsplätzen und dem Umgang mit dem
demographischen Wandel. Die Möglichkeiten, um diesen Herausforderungen
zu begegnen haben wir allemal. Im Wahlprogramm der LINKEN haben wir uns
für die Entwicklung einer sozial-ökologische Modellregion ausgesprochen.
Eine Überlegung, für deren Initiierung und spätere Umsetzung ich mich
auch ganz persönlich engagieren will.
Um auf Ihre letzte Frage zu antworten: Selbstverständlich werde ich meine Einkünfte auch weiterhin offen legen. Nebenbezüge habe ich keine.

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