Was wollen Sie tun, damit das Vertrauen in die FDP wächst und wieder in den Landtag von Sachsen kommt?
Als Bundestagsabgeordneter bin ich natürlich zuerst für die Bundespolitik zuständig. Dennoch wäre es wichtig für Sachsen, dass die Freien Demokraten möglichst stark im nächsten Sächsischen Landtag vertreten sind.
Denn vor unserem Land liegen gegenwärtig gewaltige politische Aufgaben. Dazu gehören beispielsweise eine viel zu lange vernachlässigte Verkehrsinfrastruktur, der Rückstandes bei der Digitalisierung, überflüssige Bürokratie, der Fachkräftemangel, hohe Energiepreise oder die Modernisierung der Bundeswehr. Gleichzeitig hat sich die wirtschaftliche Lage dramatisch verändert. Höchste Priorität hat daher für uns Freie Demokraten, dass die Wirtschaft in Sachsen und in Deutschland wieder angekurbelt wird – dies ist Voraussetzung für individuellen Wohlstand, aber auch für staatliche Leistungen bei Bildung, Sozialem, Kultur und Klimaschutz. Es braucht wieder Vorfahrt für Wirtschaftswachstum, eine neue Leistungskultur mit Lust auf Selbständigkeit und Unternehmertum und Anreizen für eigene Leistung.
Für uns ist entscheidend, dass sich die Lebenswirklichkeit der Menschen auch in der Regierungspolitik in Bund und Land wiederfindet. Das bedeutet beispielsweise eine Migrationspolitik mit klaren Regeln - das heißt mehr Fachkräfteeinwanderung, aber auch konsequenten Abschiebungen, vor allem von Straftätern. Zudem brauchen wir eine realistische Politik mit Blick auf die unterschiedlichen Lebensverhältnisse in Städten und ländlichen Regionen. Wer beispielsweise Autos abschaffen will, hat noch nie auf dem Land gelebt. Es geht darum, dass sich die Politik nicht an den Lebensverhältnissen im Prenzlauer Berg orientiert, sondern stärker an der Lebensrealität in Sachsen.