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Torsten Felstehausen
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Frage von Nadine K. •

Sehr geehrter Herr Felstehausen, wie ist Ihre persönliche Meinung bezüglich gendergerechter Sprache?

Sehr geehrter Herr Felstehausen,

meine Frage an Sie bezieht sich auf ein äußerst aktuelles und kontrovers diskutiertes Thema, nämlich die gendergerechte Sprache.

Wie ist Ihre persönliche Meinung (unabhängig von Ihrer Partei) hinsichtlich dieser Angelegenheit? Befürworter argumentieren, dass es ein wichtiger Schritt für die Gleichberechtigung der Geschlechter sei, vor allem aber auch für diejenigen, die sich weder dem männlichen noch dem weiblichen zuordnen können oder wollen. Teilen Sie auch diese Meinung oder halten Sie die gendergerechte Sprache für ein weniger relevantes Thema oder sogar für einen irrtümlicher Versuch der Geschlechtergleichheit?

Über eine schnelle und ausführliche Antwort würde ich mich sehr freuen.

Mit freundlichen Grüßen

Nadine K.

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrte Frau Nathalie K.

ich selbst versuche immer dort, wo es mir möglich scheint eine Sprache zu verwenden, die kein Geschlecht ausschließt. Ich kann es gut verstehen, wenn sich z.B. Frauen nicht angesprochen fühlen, wenn nur von Meistern, Bäckern oder Lehrern gesprochen wird.

Für mich stellt es daher kein Problem da, Sprache auch zu gendern und von Lehrer:innen zu sprechen und zu schreiben. Ich sehe hierin auch kein „Angriff“ auf unsere Kultur oder Schriftsprache. Diese ist einer ständigen Veränderung unterworfen und entwickelt sich weiter, so wie wir und unser Verständnis von Gesellschaft.

Genauso verhält es sich mit nichtbinären Menschen, eben denen die sich keinem eindeutigen Geschlecht zuordnen können. Aber auch diese Menschen mitzudenken und in unserer Sprache nicht auszuschließen können wir lernen und üben.

Diese Schreibweise kommt uns heute manchmal noch fremd vor, aber nicht viel fremder als Texte von Walter von der Vogelweide, der zu einem anderen Zeitpunkt lebte, dachte und schrieb.