Portrait von Tomas Klünner
Tomas Klünner
HUMANWIRTSCHAFTSPARTEI
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Tomas Klünner zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Felix S. •

Frage an Tomas Klünner von Felix S. bezüglich Wirtschaft

Guten Tag!

Wie stehen Sie und Ihre Partei zu der Forderung eine eche Kreislaufwirtschaft einzuführen, wie sie u.a. bei http://www.total-recycling.org gefordert wird?

Werden Sie sich dafür einsetzen, das das Kryoecyclin nach Dr. Rosin für Elektronikschrott und Kunststoffe endlich eine Chance bekommt und die Materialvernichtung und Umwelbelastung durch die Müllverbrennung beendet wird? Schließlich macht die Müllverbrennung neben ihren eigenen Emmissionen die aufwendige Neusynthese und Gewinnung unzähliger Substanzen nötig und fördert so den Geldabfluß für Rohstoffimporte. Ferner lassen sich die per Kryorecycling gewonnen Sekundärrohstoffe verkaufen, so daß mit den Erträgen die Müllgebühren deutlich gesenkt werden können. Weniger Umweltschäden, Gebühren und Importausgaben stärken die heimische Volkswirtschaft!

Sind Sie dafür, daß die Preise künftig die ökologisch Wahrheit sagen müssen? Das heißt, das ale wahren Kosten im Preis mitenthalten müssen, die diese an der Umwelt und gesellschaft anrichten ( http://www.foes.de , www.eucken.org )?

Was ist das besonderer an der Humanwirtschaft, für die Sie genmäß dem Namen ihrer Partei eintreten?

MfG. Felix Staratschek

Portrait von Tomas Klünner
Antwort von
HUMANWIRTSCHAFTSPARTEI

Sehr geehrter Herr Staratschek,

ich möchte mit Ihrer letzten Frage beginnen: was ist das besondere an der HUMANWIRTSCHAFT?

Die HUMANWIRTSCHAFT ist eine Marktwirtschaft OHNE Kapitalismus - eine Wirtschaftsordnung, die dem MENSCHEN dient und nicht dem KAPITAL.

Vermutlich werden Sie jetzt denken: Geht denn das? Gibt´s denn sowas?

Die Antwort ist ein klares "Ja" - auch wenn diese Wirtschaftsform auf unserem Planeten bislang nur in kleinen "Feldversuchen" (bekanntestes Beispiel: die östereichische Gemeinde Wörgl in den Jahren 1932-33) erprobt worden ist.

Hauptforderung der HUMANWIRTSCHAFT ist die Einführung einer Anti-Hortungs-Gebühr auf Bargeld, wodurch der Zins mit Marktsättigung (also wenn genügend anlagesuchendes Kapital zur Verfügung steht - so wie es heute der Fall ist) gegen Null sinken würde (was heute nicht der Fall ist, da bei ca. 2,5 Prozent die "Rentabilitätsuntergrenze" liegt - also der Punkt, an dem die Geldbesitzer ihr Geld lieber behalten, anstatt es noch weiterhin zu verleihen). [Detaillierte Informationen zu dieser Thematik liefert die Multimedia-CD der HUMANWIRTSCHAFT, die Sie auf unserer Internetseite www.humanwirtschaft-berlin.de bestellen können.]

Was aber bedeutet dies angesichts der von Ihnen angesprochenen ökologischen Problematik?

Zunächst einmal, dass ökologisch sinnvolle Projekte auch dann realisiert werden können, wenn eine Kapitalrendite von nur 0,5 bis 2 Prozent zu erwarten ist. Solche Projekte werden in der gegenwärtigen Wirtschaft nicht durchgeführt, da sie sich "nicht rechnen". Als nächstes, dass die "Abzinsung der Zukunft" beendet wird. Wir alle wissen, dass (das heutige) Geld in der Zukunft weniger wert sein wird. Ein Analyst weiß daher, dass er heute vollkommen risikofrei 91 Euro zu einem Zinssatz von 10 Prozent anlegen könnte und dann in einem Jahr automatisch 100 Euro bekommt. Deshalb hat der Betrag, der in einem Jahr 100 Euro wert ist, für ihn heute nur einen Wert von 91 Euro. Nach der gleichen Logik sind die 100 Euro des zweiten Jahres nur 83 Euro wert, die des dritten nur 75 und die des 15. Jahres nur 24 Euro. Ein Wald, der heute 1.000.000 Euro wert ist, ist nach dieser Logik in 15 Jahren nur noch 240.000 Euro wert... da ist es doch besser, wir holzen ihn gleich heute ab... oder?

Um es kurz zu machen: die HUMANWIRTSCHAFTSPARTEI tritt unbedingt dafür ein, dass die Nutzung von Naturgütern in die Kalkulation der Preise mit eingehen muss - und zwar inklusive aller Folgekosten. Zahlreiche heute noch sehr beliebten Produkte würden dadurch unerschwinglich... und das ist gut so. Die Angst um die dadurch "vernichteten Arbeitsplätze" ist unbegründet, da es in der HUMANWIRTSCHAFT bezahlbare Arbeit für alle gibt!

Die ÖKOLOGISCHE Frage UND die SOZIALE Frage werden sich beide nur auf dem Rücken der ÖKONOMISCHEN Frage LÖSEN lassen!

Der gegenwärtige zinsbasierte Kapitalismus mit seinem "eingebauten Wachstumszwang" ist auf keinen Fall geeignet, einen wirklich nachhaltigen Wohlstand zu schaffen - er schafft lediglich ungeheure Reichtümer in den Händen einer verschwindend kleinen Minderheit.

Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass ich auf Ihre Frage nach "Kryorecycling" nicht explizit eingehe - das ist ein Detailvorschlag, den ich persönlich sehr gut finde - die URSACHE unserer gegenwärtigen Probleme liegt jedoch viel tiefer und muss dort auch behoben werden.

In der Hoffnung, Ihnen mit dieser Antwort weitergeholfen zu haben, verbleibe ich
mit herzlichen Grüßen, Ihr
Tomas Klünner